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Matchwinner Kruse lässt Union Berlin jubeln

Union Berlin hat im zweiten Bundesliga-Jahr offensichtlich an spielerischer Qualität dazugewonnen. Max Kruse verhilft den seit fünf Spielen ungeschlagenen «Eisernen» zu einem Sieg beim Europa League-Teilnehmer Hoffenheim.

Trainer Urs Fischer hätte seinen Matchwinner Max Kruse am liebsten gar nicht mehr losgelassen. Der 54 Jahre alte Schweizer drückte und tätschelte den Angreifer nach dem 3:1 (0:0) des 1. FC Union Berlin bei der TSG 1899 Hoffenheim ausgiebig und die beiden strahlten sich an.

Mit einem verwandelten Foulelfmeter (60. Minute) und zwei Torvorlagen glänzte Kruse im Montagabendspiel der Bundesliga. Der 32-Jährige ist damit endgültig wieder im deutschen Profifußball angekommen. «Er hat brutale Erfahrung und bringt Ruhe rein», lobte Torschütze Sebastian Griesbeck seinen Kollegen.

Fischer erwähnte ausdrücklich die fünf Scorerpunkte, die Kruse seit seinem Wechsel von Fenerbahçe Istanbul zu den «Eisernen» sammelte, und vermied die so gerne verwendete Floskel vom «Unterschiedspieler»: «Ich glaube, er alleine macht den Unterschied nicht. Er braucht auch seine Mitspieler, um den Unterschied zu machen. Aber natürlich hat man beim 2:1 und 3:1 die Qualität von Max gesehen.»

Kruse traf im leeren Sinsheimer Stadion zunächst ganz abgezockt per Foulelfmeter und bereitete die Treffer von Joel Pohjanpalo (85.) und Cedric Teuchert (90.+4) vor. Zwischenzeitig sorgte Munas Dabbur (80.) für den Ausgleich der Hoffenheimer, bei denen Robert Skov die Rote Karte vor dem Kruse-Strafstoß gesehen hatte. Vor allem das 3:1 legte Kruse Teuchert völlig selbstlos und wie auf dem Silbertablett auf. «Wenn ich sebst schieße, dann ist er zu 99 Prozent drin. Wenn ich rüberlege, sind es 100 Prozent», erklärte der 32-Jährige später im DAZN-Interview grinsend. «Wenn ich ihn nicht mache, dann bin ich der Depp der Nation.»

Union und Kruse kletterten mit dem fünften Spiel ohne Niederlage zum Abschluss des sechsten Spieltags auf den siebten Rang. Hoffenheim wartet seit dem 4:1 gegen den FC Bayern und vier Spielen auf einen Sieg in der Liga. Am Donnerstag geht es für die Kraichgauer gegen Slovan Liberec weiter in der Europa League. Die TSG ärgerte sich mächtig über den Elfmeter und den Platzverweis für den Dänen Skov. «Ich glaube, der Einzige, der kein Bundesliga-Niveau hatte, war der Schiedsrichter. Das war bodenlos für mich», sagte der österreichische Nationalspieler Florian Grillitsch über Referee Robert Hartmann (Wangen). Trainer Sebastian Hoeneß nannte die Szene «spielentscheidend» und einen «wahnsinnigen Nackenschlag».

Am Ende belohnten sich die Berliner für einen couragierten Auftritt – auch und vor allem dank Kruse. Fischer nahm den Ex-Nationalspieler auch bewusst nicht vorzeitig vom Feld: «Er musste über 90 Minuten gehen, das hilft ihm auf dem Weg zurück.» Kruses Fitness sei nämlich «noch nicht ganz da, wo wir wollen».

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