ABM am Balaton

Bäume fällen, Blumen pflanzen – das sind die Aufgaben

Das in diesen Tagen gestartete Arbeitsbeschaffungsprogramm am Balaton erleichtert das Leben von fast 600 registrierten Arbeitslosen. Auch die Ufergemeinden ziehen Nutzen aus dieser Maßnahme, die ihnen hilft, die Gemeinden in Ordnung zu halten.

Im Mai wurde erneut das Balatoner Arbeitsbeschaffungsprogramm gestartet, in dessen Rahmen in 74 Ufergemeinden 560 registrierte Arbeitslose zu einer vorübergehenden Beschäftigung kommen. Die Beschäftigten arbeiten in den betroffenen Gemeinden und Städten ein halbes Jahr acht Stunden täglich: Sie sammeln Müll ein, rotten den wilden Hanf aus, fällen Bäume, mähen Gras, bringen Eisenbahnübergänge und Auffüllungen in Ordnung. Für ihre Arbeit erhalten sie monatlich mindestens 62.500 Forint brutto, der Lohn der Gruppenleiter kann 100.000 Forint erreichen. Für das schon zum dritten Mal durchgeführte Programm werden 407 Millionen Forint aufgewendet: 370 Millionen Forint steuern das Arbeitsministerium, die interministerielle Kommission zum Schutz vor wildem Hanf und die MÁV bei, den Rest bestreiten die Selbstverwaltungen der Balatongemeinden.

Zu dem Arbeitsbeschaffungsprogramm am Balaton melden sich von Jahr zu Jahr mehr Arbeitslose. Um die im Programm im Komitat Zala Keszthely, Vonyarcvashegy, Balatongyörök, Rezi und Gyenesdiás vorbehaltenen 50 Stellen bewarben sich 250 Arbeitslose.

„Vor drei Jahren fanden wir für das erste Arbeitsbeschaffungsprogramm am Balaton kaum 150 Bewerber, im vergangenen Jahr war das Interesse schon groß genug, doch in diesem Jahr konnten wir die Kandidaten auswählen“, fasst Mária Kapcsándy, die Leiterin der Keszthelyer Filiale des Arbeitsamtes des Komitats Zala, die Erfahrungen zusammen. „Wir vermittelten in erster Linie diejenigen an die Stadtwerke, die wegen ihrer Abschlüsse, der sozialen Situation und des Gesundheitszustandes kaum eine Chance haben, woanders Arbeit zu finden. Nach Auffassung von Mária Kapcsándy ist die große Anzahl von Bewerbern nicht nur dadurch zu erklären, dass die monatlich netto 50.000 bis 70.000 Forint ein höheres Lebensniveau sichern als die Arbeitslosenhilfe, sondern auch damit, dass viele erkennen, dass das Programm die Möglichkeit zu einer Veränderung ihrer Situation bietet. Wie wir erfuhren, wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent der 200 vorübergehend Beschäftigten nach Abschluss des Programms von den Unternehmen übernommen. Es gab einen, der dank der während des Programms erworbenen Qualifikation als Motorsägenbediener die Stelle behielt, und es gab auch Beispiele dafür, dass die Stadtwerke von Keszthely mit manchen Beschäftigten so zufrieden waren, dass ihnen ein fester Arbeitsplatz angeboten wurde.“

Das Arbeitsbeschaffungsprogramm ist nicht nur bei den Arbeitslosen, sondern auch bei der Selbstverwaltung sehr populär. József Seffer, der Bürgermeister von Vonyarcvashegy, sagt dazu, dass es ein für beide Seiten gutes Programm ist. Wie er sagt, können in dem 2040 ständige Einwohner zählenden Vonyarcvashegy – mit einem Jahresbudget von 450 Millionen Forint – acht Mitarbeiter für die Sauberhaltung der Straßen, Wege, Plätze und Strände in der Gemeinde angestellt werden. Sie schaffen in der Fremdenverkehrssaison die Arbeit jedoch nicht – fügte der Bürgermeister hinzu, da jeden Sommer die Zahl der sich in der Gemeinde aufhaltenden Menschen auf das Sechs- bis Achtfache ansteigt, so dass für die 20 zusätzlich Beschäftigten reichlich zu tun bleibt.

„Das bedeutet für die Gemeinden keine Mehrausgaben“, nennt der Bürgermeister Gábor Cserép des sieben Kilometer entfernt liegenden Rezi den anderen Vorteil des Programms. Wie er sagte, müssten die an dem Programm teilnehmenden Gemeinden zwar einen Eigenanteil zahlen, doch das bedeutet keine Mehrausgaben. Im Fall von Rezi, wo 1200 Einwohner leben, mussten 600.000 Forint Eigenanteil gezahlt werden und dafür konnten zehn Ortsansässige zu einer Arbeit kommen, von denen sieben regelmäßig Sozialhilfe beziehen, wenn sie keine Stellung haben. Die Summe der Sozialhilfe ist in einem halben Jahr genau so hoch wie der eingezahlte Eigenanteil – fügt Gábor Cserép hinzu.