web-repair.ch - Optimierung von Satzzeichen, Rechtschreibung, Grammatik und Formularen auf bestehenden InternetauftrittenAnzeige

Schwäne können Gefahrenquelle sein

Vermehrung der Höckerschwäne ist seit den achtziger Jahren ein Problem am Balaton

In den kommenden Wochen werden die bei der Verbreitung der Vogelgrippe eine Gefahrenquelle darstellenden Höckerschwäne scharenweise am Balaton eintreffen. Unter den hier überwinternden Tieren gab es bisher kein an dieser Krankheit verendetes Exemplar.

Am Klein-Balaton wurde ein totes Tier gefunden, dessen Untersuchung noch andauert. In den vergangenen Monaten gab es insgesamt drei Meldungen, doch in keinem Fall stellte sich heraus, dass das Tier an der Vogelgrippe starb – erfuhren wir von Róbert Gál, dem stellvertretenden Direktor des Nationalparks Balaton-Oberland.

Am Balaton ist die Vermehrung der Höckerschwäne seit den achtziger Jahren ein Problem, was jetzt zu einer der Gefahrenquellen für die Übertragung der Vogelgrippe wurde. Gegenwärtig überwintern ca. 200-300 Tieren in der Umgebung des Sees, wegen der Eisdecke zieht die Mehrheit nach Süden bzw. an wärmere Gewässer und Wasserläufe. Mit der milden Witterung werden die Schwäne erwartungsgemäß in einigen Wochen scharenweise eintreffen bzw. wird die Vogelpopulation am Balaton und Klein-Balaton wechseln. Die Tiere sind in der Lage, in einige Tagen mehrere hundert Kilometer zurückzulegen, vor allem die Vorfahren unter den europäischen Ziervögeln habenden Höckerschwäne haben keine bestimmte Zugrichtung, so dass sie auf unberechenbaren Flugbahnen zwischen den Ländern wechseln. Viele Zugvögel kommen aus Richtung Kroatien und Serbien und können innerhalb einer Woche auch in Polen auftauchen.

Der Schwan verbreitete sich in Ungarn zuerst in der Balaton-Gegend und erschien in den letzten Jahrzehnten auf immer mehr natürlichen und künstlichen Gewässern. Er ist vor allem ein Pflanzenfresser, doch er ernährt sich auch von Würmern und Fischen. Sein Kot, die ausgefallenen Federn verschlechtern im Allgemeinen die Wasserqualität nicht, doch in großen Massen kann der Höckerschwan zur Verschmutzung von flachem, ufernahem Wasser beitragen. Mit diesem Vogel ist der Balaton seit Jahren voll, die maximale Zahl der Tiere, die der See verkraften kann, ist auf 700-750 Schwäne zu veranschlagen. Seitdem wird versucht, die Vermehrung durch Wegnahme von Eiern oder Auswechslung der Eier durch Holzeier zu behindern. Doch es gibt keine Chance, den Bestand am Balaton wesentlich zu verringern, denn an den frei werdenden Plätzen erscheinen sofort erneut Schwäne.

Die Einstellung zur Anwesenheit dieser Vögel war immer zwiespältig. Einerseits sind es schön anzusehende, anmutige, große Tiere, die die Nähe des Menschen suchen, deshalb sind sie auch eine touristische Attraktion. Andererseits vertreiben sie während der Brutzeit durch ihr aggressives Verhalten andere geschützte, hier beheimatete Vogelarten aus ihrem Territorium – beispielsweise die Zigeunerente – und können auch gegenüber dem Menschen angriffslustig werden. Der Höckerschwan wurde trotz der auftretenden Probleme nicht von der Liste der zu schützenden Tiere gestrichen, obwohl sich seine Zahl europaweit in den letzten Jahrzehnten verdoppelt hat.

„Vorerst stellte sich nicht heraus, ob der Schwan anfälliger für Vogelgrippe ist als die anderen Zugvögel oder vor einiger Zeit nur wegen seines großen Körpers und der Schwächung zum Ende des Winters mehrere an dieser Krankheit zugrundegegangene Tiere in verschiedenen Ländern gefunden wurden“, führte Róbert Gál aus. In der Balaton-Gegend achtet man mit der milderen Witterung besonders darauf, ob die ankommenden Tiere gesund sind. Der Fachmann warnt davor, dass die Schwäne berührt werden oder jemand einen geschwächten, kranken Schwan retten möchte, wenn er ihn findet.