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Ungarn: Über ein Viertel funktionale Analphabeten

Mehr als ein Viertel der Ungarn verstehen nicht, was sie lesen – sie sind funktionale Analphabeten. Damit liegt das Textverständnis der Ungarn unter dem europäischen Durchschnitt, berichtete am Dienstag (28.9.) der Ehrenpräsident der Ungarischen Gesellschaft für Lesen, Tamás Nagy, in Budapest.

In einer PISA-Studie liege Finnland 65 Punkte vor Ungarn. Über die Ausgrenzung des Einzelnen hinaus wirke sich das auf die gesamte Gesellschaft aus, denn der wirtschaftliche Zustand und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes verschlechterten sich dadurch. Berechnungen ergaben, dass Ungarn sein Bruttoinlandsprodukt vervielfachen könnte, wenn der 65-Punkte-Rückstand innerhalb von 20 Jahren wettgemacht würde.

Aus einer landesweiten Erhebung geht hervor, dass von den 15- bis 17jährigen Mädchen 42 Prozent faktisch nichts lesen, bei den Jungen sind es sogar 51 Prozent, die niemals oder nur selten ein Buch in die Hand nehmen, berichtete Nagy. In Deutschland wird in verschiedenen Quellen die Zahl der funktionalen Analphabeten auf etwa vier Millionen geschätzt.

Keine Genehmigung für Flugplatz am Ostbalaton

Das Flughafenprojekt Szentkirályszabadja zwischen Veszprém und Balatonalmádi steht vor dem Aus. Im wiederholten Prüfverfahren sei erneut ein Ausschließungsgrund im Umweltbereich festgestellt worden, berichtet das Tourismus Panorama Bulletin. Deshalb habe der Investor, die BudaWest AG keine Genehmigung für das Vorhaben erhalten.

Nachdem BudaWest gegen die ursprüngliche Entscheidung der Umweltbehörde gegen das Projekt Widerspruch eingelegt hatte, wiederholte die Umweltschutz-Inspektion von Mittelwest-Ungarn das Prüfverfahren. Dabei kam sie erneut zu dem Schluss, dass eine Genehmigung nicht erteilt werden kann.

Unterdessen haben die Abgeordnetengremien von Veszprém und Szentkirályszabadja auf einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, vom Verkauf des Flughafengrundstücks an BudaWest im Jahre 2006 zurückzutreten. Sollte keine Einigung erreicht werden, will Veszprém die Forderung gerichtlich durchsetzen.

Steuerfreies Pálinka-Brennen in Ungarn beginnt

Der Run auf Ungarns Schnapsfabriken kann beginnen: Von Montag (27.9.) kann für den privaten Gebrauch mit gewissen Einschränkungen steuerfrei gebrannt werden. Viele warteten diesen Zeitpunkt ab, um nun die Vergünstigung für eine jährliche Menge bis zu 50 Litern Hochprozentigen in Anspruch nehmen zu können. Die Zoll- und Finanzbehörde machte es am Sonntag mit einem Kommunique offiziell, was der Chef der regierenden Fidesz-Partei und Ministerpräsident Viktor Orbán schon im Juni in seinem 29 Punkte umfassenden Aktionsplan angekündigt hatte.

Das Ministerium für Regionalentwicklung machte darauf aufmerksam, dass bis zu 50 Liter für den Eigenbedarf nicht nur steuerfrei hergestellt werden können, das Brennen muss auch nirgendwo angemeldet werden – falls man es nicht einer Fabrik überlässt. Alles was darüber liegt, ist nach den alten Bestimmungen geregelt, wird also besteuert.

Balaton-Flughafen mit mäßigem Verkehr

Nach der Schließung im letzten Winter hat sich der Balaton-Flughafen in Sármellék (Komitat Zala) noch nicht wieder erholt. Der Passagierverkehr blieb in den Sommermonaten unter den Erwartungen, schreibt die Zeitung ”Népszabadság“. Ursprünglich waren für die Reisezeit 25.000 bis 30.000 Fluggäste geplant. Jetzt gilt schon als gutes Ergebnis, wenn es bis zum Schluss der Saison in wenigen Tagen 20.000 werden.

Nach Aussage des Betreibers des im Frühjahr wiedereröffneten Flughafens besteht jedoch kein Anlass zur Sorge. FB Airport-Chef Ágoston Gubiczai verweist darauf, dass im vorigen Jahr nur 12.000 Fluggäste am Flughafen FlyBalaton empfangen wurden. Demnach habe sich in diesem Jahr der Verkehr verdoppelt. Zudem habe sich der Frachtverkehr belebt, so dass das Unternehmen das Jahr mit weniger Verlust als geplant abschließen könne.

Die Firma kalkuliert mit einem Verlust von etwa 500 Millionen Forint (rund 1,8 Millionen Euro), bis FlyBalaton eine Passagierzahl von etwa 300.000 im Jahr 2015 erreicht hat. Diese Summe soll zum Teil durch Kredite finanziert werden.

(Ausführlicher Bericht in unserer November-Ausgabe)