Ganzes Dorf in Ungarn zur Adoption freigegeben

Das gab es bisher noch nie: In Ungarn ist ein ganzes Dorf zur Adoption freigegeben worden. Bisher war das nur bei Menschen, Tieren oder Straßen möglich, berichtet der private Fernsehsender hírtv (Nachrichtenfernsehen) unter Berufung auf die Unabhängige Nachrichtenagentur. Der Bürgermeister der Mini-Gemeinde Drávaszerdahely im Komitat Baranya entschied, sein Dorf zur Adoption anzubieten. Auf diese Weise möchte er die schlechte finanzielle Situation seines Dorfes lösen. Für das Patronat steht das ganze Dorf als Werbefläche zur Verfügung.

Drávaszerdahely liegt etwa 30 Kilometer südlich des Komitatszentrums Pécs kurz vor der kroatischen Grenze. Es gehört zu einer der ärmsten Gegenden Ungarns. Derzeit leben dort 239 Menschen. Fast das gesamte Budget der Gemeinde wird für Sozialhilfe ausgegeben. Bürgermeister György Alpár möchte, dass ein größeres Unternehmen sein Dorf übernimmt. Dafür könnte es ganz Drávaszerdahely für Reklamezwecke nutzen. Schon wenn genug Geld in die Kasse käme, um an Ausschreibungen des Landes teilnehmen zu können, wäre nach Ansicht des Bürgermeisters viel gewonnen.

Höhere Wassergebühr am Balaton

Staatliche Stützungen sollen gesenkt werden

Heftig war der Reaktion der Bevölkerung des Erholungsgebiets Balaton auf die Ankündigung, dass die staatlichen Stützungen der Wasser- und Abwassergebühr gesenkt werden sollen. Die Einwohner der Region waren auch bisher dazu gezwungen, wesentlich höhere Gebühren zu zahlen als durchschnittlich erhoben werden, nun sollen ihre Lasten weiter ansteigen.

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Drei Menschen in Ungarn erfroren

Im Nordostungarischen Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg sind am Wochenende drei Männer erfroren. Zwei der Kälteopfer waren Obdachlose, die laut Polizei am Samstag von Fußgängern in der City des nordostungarischen Komitatszentrums Nyíregyháza gefunden wurden. Nach einer ersten Einschätzung von Medizinern wurde der Tod der beiden 48-jährigen Männer durch Auskühlung verursacht. Hinweise auf eine Straftat seien nicht gefunden worden.

Beim dritten Toten handelt es sich um einen 65-Jährigen Mann, dessen Leichnam vor dem Eingang des eigenen Hauses in der Gemeinde Paszab, etwa 50 Kilometer nördlich von Nyíregyháza lag. Vermutlich war der Mann in der Nacht gefallen und ausgekühlt. Auch hier weist nichts auf eine Straftat hin.

Budapester City: Aufdringliches Betteln verboten

Widerspruch hat eine am Donnerstag beschlossene neue Verordnung für die Budapester City ausgelöst. Auf Initiative des Bürgermeisters vom V. Stadtbezirk, Antal Rogan, hatten die Stadtväter ohne Gegenstimme beschlossen, aufdringliches Betteln, Betteln mit Kindern, Wegwerfen von Zigarettenkippen und anderen Abfällen sowie Rauchen auf Spielplätzen zu verbieten. Rogan erklärte den anwesenden Mitgliedern des Freiwilligen-Netzes „Der Mann der Straße“, er erwarte wie von jedem Bewohner der Innenstadt auch von Obdachlosen, dass sie keinen Dreck machen. Nach Ansicht des Sprechers des Freiwilligen-Netzes, Bálint Misetics, dienen derartige Verordnungen, wie es sie in Budapest nur noch im XIII. Bezirk gibt, der Kriminalisierung der Armut, berichtet die Nachrichtenagentur MTI.