Kriminelle bei Verkehrskontrolle am Balaton ertappt

Siófok – Die jüngste umfassende Verkehrskontrolle auf den Straßen rings um den Balaton hat als „Nebenprodukt“ zur Festnahme von vier mutmaßlichen Kriminellen geführt. Im Komitat Veszprém wurde die ungarische Gruppe aufgegriffen, die in einem BMW mit deutschem Kennzeichen auf der Flucht war, berichtet die für die Kontrolle zuständige Polizei des Komitats Somogy. Die vier hatten den Angaben zufolge bei Révfülöp aus dem Wohnwagen von Italienern Gegenstände gestohlen. Bei der Festnahme fanden die Polizisten mehrere Dinge bei ihnen, die mit anderen Straftaten in Verbindung stehen.

Bei der Kontrolle selbst, die in der Zeit zwischen 14.00 und 20.00 Uhr stattfand, wurden wegen zu schnellen Fahrens Ordnungsgelder von fast einer Million Forint (etwa 4000 Euro) verhängt. In 87 Fällen erstattete die Polizei wegen bedeutender Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit Anzeige. 71 Vergehen wurden nicht an mobilen, sondern an den fest installierten Geräten in Balatonföldvár und Balatonszárszó registriert. Einen Fahrer zogen die Beamten wegen Trunkenheit aus dem Verkehr. Der Mann war zudem ohne Führerschein unterwegs, den er ihm wegen Fahrens unter Alkohol schon früher abgenommen worden war.

Weinlese am Balaton so früh wie nie zuvor

Badacsonytomaj – Noch nie seit Menschengedenken hatte die Weinlese am Balaton so früh begonnen wie in diesem Jahr. Die Weinkellerei Varga in Badancsonyörs hat schon die ersten Lieferungen der ungarischen Sorte Csabagyöngye erhalten, die in Europa am frühesten reift, berichtet das Unabhängige Balaton Multimedia Zentrum auf seiner Homepage.

Die Trauben wachsen im Anbaugebiet Balatonboglár am Südufer des Balaton, sagte Weinexperte Bálint Varga. Dort entspricht der Ertrag in diesem Jahr mit 90 bis 100 Dezitonnen je Hektar den Erwartungen. Die Qualität beschreibt Varga als optimal. Die Sorte Csabagyöngye wächst nur in Ungarn, deshalb sind Traube und daraus erzeugter Wein ein Hungaricum.

Das warme Frühjahr und der frühe Sommer sowie die sehr hohen Temperaturen der vergangenen Wochen haben nach Aussage Vargas das Reifen der frühen Sorten so sehr beeinflusst, dass die Lese zwei Wochen früher als üblich begann. Die Qualität werde an die des hervorragenden Jahrganges von 2006 herankommen. Spätere Sorten können jedoch noch in hohem Maße vom Wetter der nächsten Wochen beeinflusst werden.

Schlachthof-Pleite bringt Zoo von Győr in Not

Győr – Der Konkurs des Geflügel-Schlachthofes Pannon Baromfi GmbH bringt den Zoo in Győr (Komitat Győr-Moson-Sopron) in arge Schwierigkeiten. Die Verantwortlichen sehen sich einem Bericht des Fernsehsenders hírTV zufolge gezwungen darüber nachzudenken, dass sie eventuell Ziegen und Kaninchen aus eigener Zucht an die Raubtiere verfüttern. Durch die Einstellung der Produktion im Schlachthof entfallen Lieferungen von wöchentlichen 600 bis 700 Kilo Fleischabfällen, von denen die Großkatzen bisher ernährt wurden.

Für drei Wochen reich noch das Futter in den Kühlanlagen des Zoos. Als Ersatz stehen dann noch Paarhufer und Kaninchen zur Schlachtung bereit. Da der Tiergarten kein Geld für den Kauf von mehreren Zentnern Fleisch in der Woche hat, müsste er auf Tiere aus eigener Züchtung zurückgreifen, hieß es.

Menschenraub: Anklage gegen drei Polizisten

Nyíregyháza – Drei Polizisten aus Kisvárda im Nordosten Ungarns sind jetzt zusammen mit vier Zivilisten wegen Menschenraubs beim Komitatsgericht von Szabolcs-Szatmár-Bereg angeklagt worden. Sie waren beim illegalen Zigarettenhandel von ihren „Partnern“ betrogen worden und hatten deshalb einen von ihnen entführt und damit zur Deckung ihres „Schadens“ 300 000 Forint (etwa 1200 Euro) erpressen wollen, berichtet die Zeitung „Magyar Nemzet“.

Die drei Polizisten sind bei der Polizei-Hauptmannschaft von Kisvárda beschäftigt, sagte Gerichtssprecher László Szilágyi. Die Angeklagten dürfen bis zur Verhandlung ihren Wohnort nicht verlassen. Ein achter Mann, der in diesem Verfahren Angeklagter des Amtsmissbrauchs und der Begünstigung angeklagt ist, bleibt auf freiem Fuß.

Der zur Verhandlung stehende Menschenraub war im Mai dieses Jahres verübt worden. Eine andere Bande hatte mit Papier ausgestopfte Zigarettenschachteln statt Tabakwaren geliefert. Bei der Übergabe des Lösegeldes für die Geisel fasste die Polizei zunächst vier Leute, die anderen vier wurden bei der anschließenden Fahndung festgenommen.