Balaton Zeitung E-Paper Banner

Mutmaßliche Geldfälscher gefasst

Drei mutmaßliche Geldfälscher sind der Polizei in Ungarn ins Netz gegangen. Zwei 26-jährige Männer und ein 19-Jähriger aus den Dörfern Tápiógyörgye und Farmos (Komitat Pest) waren aufgeflogen, nachdem sie Goldschmuck gegen Falschgeld gekauft hatten. Dabei entstand ein unmittelbarer Schaden von 120 000 Forint (etwa 500 Euro), teilte die Polizei am Wochenende mit. Der Verkäufer des Schmucks hatte Anzeige erstattet. Die Beteiligten sind geständig. Die Polizei beschlagnahmte Tatwerkzeuge sowie teils beschädigtes gefälschtes Geld.

Brutaler Raubüberfall auf Seniorin – Gefängnis

Mit hohen Freiheitsstrafen hat ein Gericht in Barcs (Komitat Somogy) einen brutalen Raubüberfall zweier Frauen auf eine 92 Jahre alte Frau geahndet. Die beiden Täterinnen hatten die Tür des Hauses der alten Frau eingetreten und laut schreiend Geld gefordert. Danach drohten sie, ihr den Kopf abzuschneiden und fesselten sie. Schließlich entfernten sie sich mit einer Geldkassette, in der sich 300 000 Forint (etwa 12 000 Euro) befanden, berichtet das Internetportal sonline.hu am Sonntag. Das Gericht verurteilte die 47-jährige Täterin zu sieben Jahren Gefängnis, während deren 21-jährige Mittäterin für fünf Jahre und vier Monate hinter Gitter soll. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Deutsche Minderheit lädt „Neudeutsche“ ein

Dem erst zwei Jahre jungen Verein der deutschen Minderheit in Harkány kann man nur gratulieren. Sein Oktoberfest in diesem Jahr war sehr schön vorbereitet und gelungen durchgeführt. Alle Anwesenden waren davon sehr angetan. Meiner Meinung nach war das ein rundum gelungenes Fest.

Für das nächste Jahr hoffe ich, dass der Pécser Bischof Mihály Mayer oder der hiesige Pfarrer László Ronta einen Weg finden wird, die Messe in deutscher Sprache zu lesen, und das mit einer guten Predigt. Das würde dem Fest einen würdigen Rahmen geben.

Dieses deutsche Oktoberfest ist für das deutschsprachige Publikum in der Kurstadt Harkány eine Bereicherung. Ich habe mich an jenem Samstag (11.10.2008) sehr gefreut. Und am Sonntag danach haben wir uns bei unserem deutschsprachigen Stammtisch, der in Harkány schon über zehn Jahre besteht, darüber unterhalten. Das Echo ist stark und viele würden gern in diesem Verein mitarbeiten. Wenn die ungarischen Gesetze es zulassen, dass auch wir „Neudeutschen“ in diesem Verein ihren Platz finden, wäre das für beide Seiten eine gute Sache.

Eigentlich sind wir doch alle die Kinder eines Volkes. Das hat man bei dem Tanz nach dem Programm sehen können, und genau das ist der Punkt, auf den es sich lohnt zuzuarbeiten. Ich habe die Hoffnung, das andere Stammtische ähnliche Ansichten vertreten.

Ich bitte alle, die der jungen Mannschaft im Verein der deutschen Minderheit in Harkány helfen können, dies auch zu tun.

Franz Rapp

Weinbauern am Balaton mit großen Sorgen

Viele Weinbergbesitzer, besonders im Raum Südbalaton, überlegen bereits, ihre Plantagen aufzugeben.

Krankheiten haben dieses Jahr den Ertrag stark dezimiert, das größte Problem ist jedoch, daß für die Trauben zwischen dreißig und vierzig Prozent weniger bezahlt wird als im Vorjahr. Große Mengen enorm preiswerten italienischen Weins gelangten zwischenzeitlich nach Ungarn.

Die Sorgen begannen bereits im Frühjahr, als eine schwere Infektion, durch Motten ausgelöst, die Aussichten auf eine ertragreiche Lese schwinden ließ. Hinzu kamen Mehltau und Frost. Benötigte Spritzmittel erhöhten den finanziellen Aufwand der Betreiber. An Orten, wo verhältnismäßig noch alles in Ordnung war, begrüßte man den starken Regen Anfang September, der jedoch wiederum den Zuckergehalt der Trauben negativ beeinflußte.

Die von den Aufkäufern gezahlten Preise blieben weit hinter denen des Vorjahres zurück. Wer Verträge mit den großen Winzerbetrieben, wie Törley oder BB, besaß, erhielt heuer etwa zehn Prozent weniger. Weinbauern ohne Vertrag mußten schwere Verluste in Kauf nehmen. So wurden pro Kilo Grüner Veltliner nur noch 45 Forint (Vorjahr 69 Forint) bezahlt. Dieser finanzielle Ertrag deckt kaum mehr den Eigenaufwand, so Lellei Újság. Hinzu kommt, daß die Aufkäufer in zwei Raten bezahlen, eine Hälfte jetzt, die zweite im kommenden Frühjahr. Der zum Verschnitt importierte italienische Wein relativ niedriger Qualität ist schon für 80 Forint pro Liter zu haben. Die hiesigen Anbauer erwarten für ihre Trauben um die 70 Forint Ertrag pro Kilo, um wenigstens eigene Aufwendungen kompensieren zu können.

Zuletzt kommt noch die Problematik mit den Erntehelfern hinzu. Während vor Jahren noch Familienmitglieder und Freunde unbeschwert und fröhlich bei der Weinlese halfen, kann dies jetzt als Schwarzarbeit mit Strafen in Millionenhöhe belegt werden, wenn die Helfer nicht ordnungsgemäß und offiziell registriert sind.