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Titelthema im Juli 2012 in der Balaton Zeitung
Geld für Balatonforschung gefordert
Trockene Wetterphasen in Ungarn nehmen stetig zu
Experten zufolge hat sich das „Verhalten“ des Balaton geändert. Während das geschieht, ist das Land nicht bereit, Gelder für die Erforschung dieses Phänomens bereit zu stellen. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass man bei Früherkennung von Veränderungen entsprechende Maßnahmen einleiten kann, um größere Probleme verhindern zu können.
In den letzten Jahren haben den Beobachtungen zufolge die trockenen Wetterphasen in Ungarn stetig zugenommen, was einen direkten Einfluss auf das Wassersammelgebiet und die Qualität des Wassers im Balaton hat. Experten zufolge könnte deshalb der Balaton mittelfristig seine touristische Anziehungskraft verlieren. Um das genau erforschen zu können, fordern sie mehr Geld vom Staat.
Seit der Jahrtausendwende sei mit Ausnahme des Jahres 2010 die Niederschlagsmenge in der Region jedes Jahr unter dem langjährigen Durchschnitt geblieben, sechsmal hat der See in dieser Zeit mehr Wasser verloren, als zufloss. Seit 1921 kam das nur ein einziges Mal vor.
„Seit den siebziger Jahren registrieren wir eine ständige Abnahme der in den See fließenden Wassermenge aus dem Wassersammelgebiet“, sagte Varga György vom VITUKI Forschungsinstitut für Umwelt und Wasserwirtschaft auf einer Fachkonferenz. „Dazu kommt, dass in den nächsten Jahrzehnten die mittlere Jahrestemperatur um 2-3 Grad steigen wird, was zu einer Mehrverdunstung des Wassers aus dem Balaton führen wird.“
Den Experten zufolge sind schnelle Schritte notwendig, um einer möglichen Senkung des Wasserspiegels gegebenenfalls vorbeugen zu können. Zur Zeit liegt der Wasserspiegel bei 80 Zentimetern, also etwa 25 Zentimeter unter dem Normalpegel. Pessimisten rechnen wegen der hohen Verdunstung im Sommer mit einer Absenkung bis auf 60 Zentimeter. Im Jahre 2003 war die Situation am Balaton besonders kritisch, als der Pegel bei 23 Zentimetern stand und der See 200 – 300 Meter weiter im Inneren „begann“.
Wissenschaftlichen Forschungen innerhalb des EULAKES-Projektes zufolge soll in ein paar Jahrzehnten das Wetter in Mitteleuropa bedeutend trockener werden. Bis 2015-2020 werden noch keine auffallenden Veränderungen prognostiziert, so dass genügend Zeit bleibt, sich darauf vorzubereiten.
T.T.
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