Ausgabe Februar 2012 – Kormorane vernichten Fischbestand

Kormorane vernichten Fischbestand

Rauchverbot verschärft
Ordnungsstrafen für Privatpersonen bis 50.000 Ft möglich

Fußballskandal erreicht Siófok
Spieler legten umfassende Geständnisse ab

Neue Saison soll besser werden
Weniger Gästeübernachtungen in Balatonfüred

Modifizierung des Tierschutzgesetzes
Hundesteuer von Tierschützern kritisiert

Sie kennen die Balaton Zeitung noch nicht? Sie möchten die Balaton Zeitung vorab unverbindlich testen? Dann sichern Sie sich noch heute Ihr 3-Monate-Schnupperabo

Titelthema im Februar 2012 in der Balaton Zeitung

Kormorane vernichten Fischbestand

Zahl der Raubfischer hat 2011 um 70% zugenommen

Bei der Aktiengesellschaft Balatoner FischwirtschaftsNonprofit Zrt BHNP macht man sich große Sorgen um den Fischbestand im Balaton. Die Mitarbeiter der Firma haben angesichts steigender Armut im Lande große Probleme, die Raubfischerei in den Griff zu bekommen. Dazu kommt eine Gefährdung der Fische durch den anhaltend niedrigen Wasserstand im See.

Und nun hat die Gesellschaft ein neues Problem: ganze Kormoranschwärme machen sich über die Fische des Sees her und fügen dem Bestand einen enormen Schaden zu, sagte Gábor Füstös, Generaldirektor der Aktiengesellschaft Balatoner FischwirtschaftsNonprofit Zrt BHNP der Nachrichtenagentur MTI gegenüber.

Kormorane fressen zirka 600-1000g Fisch pro Tag und Schwärme können in wenigen Minuten ganze Bestände in Fischteichen vernichten. Kormorane wurden deshalb schon früh zum Feind der Fischwirtschaft erklärt und waren in Mitteleuropa Mitte der zwanziger Jahre praktisch ausgerottet: man verhinderte den Aufbau von Brutkolonien oder schoss die Vögel einfach ab.

Aussagen des Experten zufolge hat aufgrund von Schutzmaßnahmen in den letzten Jahren die Zahl der Kormorane in Mitteleuropa, so auch in der Region Kis-Balaton und Balaton, stark zugenommen. Damit stellen sie vielerorts eine echte Gefahr für den Fischbestand dar. Für die Vögel ist es ein Leichtes, die im Winter inaktiv im Wasser schwebenden Fische zu fassen, sie zu fressen oder ihnen den Kopf abzuhacken. Die Fische wären im Winter am besten durch eine Eisschicht geschützt. „Deshalb hofft unser Fischereibetrieb nicht nur auf Niederschläge für die trockenen Fischteiche, sondern auch auf anhaltenden Frost für eine Eisdecke auf dem Balaton“, so Füstös. Eine Eisdecke würde nicht nur die Fische schützen, sondern die Kormorane aus Mangel an Futter zur Winterflucht zwingen. Diese blieb wegen des milden Wetters bisher aus.

Angesichts dieser Probleme appelliert der Direktor an alle Angler, ihren Teil zum Schutz des Fischbestandes beizutragen und die Vorschriften ein und die Augen offen zu halten. Die Zahl der Raubfischer hat 2011 im Vergleich zu 2010 um 70% zugenommen. Bei Kontrollen wurden 109 Anglern, darunter 6 Ausländern, die Genehmigungen entzogen und Bußgelder in Höhe von durchschnittlich 30.000 Ft verhängt, weil sie mit zuviel Ruten angelten, Netze verwendeten oder Fische in unerlaubter Größe einbehielten. Des Weiteren wurden insgesamt 25 Raubfischer gestellt, von denen erstmals einige auch vor Gericht angeklagt und verurteilt wurden. Die Kontrollen und Strafen werden in diesem Jahr weiter verschärft.

Eine wichtige Aufgabe der BHNP ist im neuen Jahr auch im Sinne der Angler die weitere Intensivierung des selektiven Abfischens von Silberkarpfen, weil diese immer mehr heimische Fischarten aus dem Balaton verdrängen.

T.T.

Weitere Themen in dieser Ausgabe Balaton Zeitung

Rezepte für einen Monat
Referenzpreisbildungssystem auch für biologische Medikamente

Registrierungstickets abgeschafft
Preiserhöhungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln

Wichtige Gesetzesänderungen 2012
Staat finanziert Kultur des Landes mit Pornographiesteuer

Mehrwertsteuerfreie Angelscheine
Eingesparte Gelder werden für den Schutz des Fischbestandes eingesetzt

Projekt Fonyód in Gefahr
Neues Ausschreibungsverfahren eingeleitet

Pattsituation am Südbalaton
Abwasserprogramm soll wiederbelebt werden

70 mysteriöse Todesfälle
Untersuchungen in einer Budapester Klinik

Kleinregionen werden zerstückelt
Größter Verlierer am Balaton ist Balatonalmádi

Neues Berufsbildungsgesetz
Ausbildung nach deutschem Vorbild

Neuer Markt in Zalalövö
Förderung für landwirtschaftliche Produkte aus der Region