Balaton Zeitung – Heft „November 2007“

Balaton Zeitung Cover November 2007

Top-Themen in der Balaton Zeitung

Den Zauber des Spätherbsts genießen
Der Balaton hat auch in den kommenden Monateneiniges zu bieten

Ökotouristisches Angebot erweitert
Pläne des Nationalparks Balaton-Oberland im Jubiläumsjahr

Alptraum Verkehrsunfall
Auch Monate später noch keine Schadensregulierung

Neue Attraktion in Keszthely
Jagd- und Modellbahn-Ausstellung im Helikon Schlossmuseum

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Titelstory dieser Balaton Zeitung

Große Worte statt großer Taten?

Wie es um die touristischen Projekte der SCD am Balaton steht

In ihrem Balaton-Entwicklungsprogramm versprach die SCD Holding AG, in einem Zeitraum von 15 Jahren 100 Milliarden Forint zu investieren. Seitdem sind drei Jahre vergangen. Die Bilanz: Von den geplanten 24 Großprojekten sollen zwei im nächsten Jahr begonnen werden.

Die SCD Holding erwarb am Balaton in den letzten Jahren die 22 Campingplätze von Siotour, Balatontourist und Zalatour. Sie wurden in diesem Jahr größtenteils von Pächtern betrieben. Durch eine außerordentliche Modifizierung des Balaton-Gesetzes wurden alle Campingplätze auf einen Schlag zu wertvollen Immobilien, denn mit der neuen Regelung können deutlich größere Flächen bebaut werden.

Spekulation oder Investitionen? Warum wurden noch keine Projekte realisiert? „Der einfachste Teil bei Großprojekten ist ihre Verwirklichung. Weniger auffallend, aber sehr zeitaufwendig und schwierig sind dagegen die Vorbereitungsarbeiten wie zum Beispiel Genehmigungsverfahren“, berichtet Jászai Gellért, Präsident und Mehrheitseigentümer der SCD Holding AG. Er weist damit Behauptungen zurück, der SCD sei es beim Kauf ihrer Balaton-Immobilien nur um Immobilienspekulation gegangen.

Seinem Bericht zufolge arbeiten – unter Einbeziehung einiger Beratungsfirmen – ständig 25 bis 30 Personen an den 24 Projekten. Die Vorarbeiten seien so aufwendig, weil nicht nur mit den Selbstverwaltungen in den Orten, sondern zugleich mit mehreren Dutzend Fachbehörden, dem Denkmalschutz und Nationalparks verhandelt werden müsse. Parallel zu diesen Verhandlungen müssten zukünftige Betreiber gefunden und die Finanzierung der Projekte sichergestellt werden.

Bei fast allen Projekten müssen die örtlichen Bauvorschriften mit den Selbstverwaltungen diskutiert und die Projektpläne gegebenenfalls angepasst werden. Die Gemeinden erwarten in den meisten Fällen auch eine Garantie für die Schaffung von Arbeitsplätzen, so Jászai Gellért. Eine harte Nuss seien vor allem die Fachbehörden. Um deren Erwartungen zu entsprechen, wurde bislang bereits die Hälfte aller Pläne geändert.

Wachsendes Interesse an Investitionen am Balaton. Die SCD will bei all’ ihren Projekten zum Schutz der Umwelt geothermische Energie nutzen. Das ist zwar teuer, aber langfristig rentabel. Zur Finanzierung der touristischen Unterhaltungscenter, Feriensiedlungen und Hotelkomplexe werden eigene Mittel eingesetzt und Kredite aufgenommen. Man bemüht sich um Investoren und EU-Gelder. Positiv bewertet der Präsident der Holding, dass das Interesse, am Balaton zu investieren, in den letzten zwei Jahren gestiegen sei. Damit stieg auch das Interesse an Investitionsmöglichkeiten. SCD muss heute nicht mehr nach Investoren suchen, sondern kann unter den Interessenten die besten auswählen. In Kürze, so SCD, stehe der Vertragsabschluss mit Investoren an, die über beste Referenzen verfügen.

Nach dem Abschluss kann es bei den ersten beiden Projekten in Badacsony und Balatonalmádi vorangehen. Eigentlich sollte der Bau eines Anglerdorfs in Balatonberény das erste Projekt sein. Das Genehmigungsverfahren zog sich aber vor allem wegen der Umweltschutzbehörde in die Länge. Zu den geplanten SCD-Projekten gehören auch – mit einem Investitionsvolumen von 6 Milliarden Forint – der Bau eines Vier-Sterne-Hotels mit Wellness-, Sport- und Konferenzangebot und ein Unterhaltungs- und Themenpark für 15 Milliarden Forint. Zamárdi begrüsst diese Investition und hat seinen Flächennutzungsplan bereits modifiziert.

SCD: Unternehmen & Investitionen. Jászai Gellért gründete zur Jahrtausendwende zusammen mit zwei Freunden die SCD Group Investitions- und Immobilienentwicklungs GmbH. Daraus hat sich eine Holding entwickelt, an der Jászai Gellért 51%, Bajka Zoltán 24%, Tomcsányi Gábor 6% und die SCD UK Ltd. 19% Anteile halten.Die SCD-Gruppe baute in den letzten Jahren vor allem Wohnparks und Thermalhotel-Komplexe. Weitere Geschäftsfelder sind Vermögensverwaltung, Immobilienhandel und Bauindustrie. Gekauft wurde auch die Großhandelskette Interfruct. Nach eigenen Aussagen hat die Holding in den sieben Jahren rund 50 Milliarden Forint in Ungarn investiert und beschäftigt 1200 Mitarbeiter.

Nach T.T.

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