Ausgabe Februar 2010 – Diskussionen um Vermögensteuer

Februar 2010

Top-Themen im Februar 2010 in der Balaton Zeitung

Kreditgarantie für MotoGP-Strecke
Staat übernimmt eine Rolle zur Finanzierung

Urlaub am Balaton wird teurer
Erhöhung der Kurtaxe soll Haushaltslöcher stopfen

Investor auf Tauchstation
Rätsel um Bauvorhaben in Harkány und Siklós

Auferstehung von Sármellék
Wiedereröffnung des FlyBalaton im April 2010

Sie kennen die Balaton Zeitung noch nicht? Sie möchten die Balaton Zeitung vorab unverbindlich testen? Dann sichern Sie sich noch heute Ihr 3-Monate-Schnupperabo

Titelstory im Februar 2010 in der Balaton Zeitung

Diskussionen um Vermögensteuer

Ausländer sind von der neuen Gesetzgebung ebenso betroffen

Neben vielen anderen Veränderungen, die Jahr für Jahr zu erwarten sind, hat das Parlament Ungarns für 2010 eine neue Steuer, die Vermögensteuer beschlossen. Schon in seiner Entstehungsphase war das Gesetz heftig umstritten. Der Ungarische Bürgerbund Fidesz, mit größter Wahrscheinlichkeit haushoher Sieger bei den Wahlen am 11. April, kündigte an, die Vermögensteuer gleich nach Regierungsantritt wieder abzuschaffen und eventuell schon gezahlte Beiträge mit Zinsen zurückzugeben. Außerdem steht bereits im Februar eine Entscheidung des Verfassungsgerichts über das Gesetz an. Diese Hürde wäre aber nach Expertenmeinung durchaus zu überwinden.

Die Vermögensteuer bezieht sich auf Wohnimmobilien, die vom Eigentümer als Wohnsitz genutzt werden, von einem Verkehrswert von 30 Millionen Forint an, auf Wasser- und Luftfahrzeuge sowie Pkw mit hoher Leistung. Der Staat erwartet davon Einnahmen von etwa 50 Milliarden Forint. Für Ausländer in Ungarn dürften also Immobilien und die dafür fällige Steuer interessant sein.

In Ungarn hat die Einführung der Steuer Unsicherheit und Diskussionen ausgelöst. Die Regierung argumentiert mit der Verfassung, wonach die öffentlichen Lasten zu Einkommen und Vermögen im Verhältnis stehen müssen. Im Falle von Immobilien werde daher der tatsächliche Verkehrswert besteuert. Da vor einigen Jahren ein Gesetz über eine Luxussteuer vor dem Verfassungsgericht keine Gnade gefunden hatte, erarbeitete die von den Sozialisten gestützte Übergangsregierung unter Ministerpräsident Gordon Bajnai ein Gesetz, das eben den Verkehrswert zur Grundlage hatte.

Bis zum 25. Februar müssen in Ungarn Einzelunternehmer ihre Steuererklärungen abgeben, was im Regelfall mit Hilfe von Steuerberatern geschieht. Privatpersonen haben ihre Steuererklärung bis 20. Mai zu erstellen, genügend Zeit also, um zumindest die Entscheidung des Verfassungsgerichts abzuwarten. Sollte diese aber zustimmend ausfallen, müssten wohl auch Ausländer mit entsprechendem Immobilienbesitz sich der Prozedur einer Steuererklärung stellen. Keinesfalls sicher ist eine so zeitnahe Initiative der neuen Regierung, dass eine Zahlung nicht doch zunächst nach dem Gesetz zu leisten wäre. Danach ließe sich dann – bei entsprechenden Beschlüssen des neuen Parlaments – der Betrag zurückfordern.

Lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe weitere Einzelheiten über die Anwendung der Vermögensteuer bei Ausländern.

Michael Graeme

Weitere Themen in dieser Ausgabe Balaton Zeitung

Interessanter Preisvergleich
Ungarische Bankdienstleistungen teurer als im Ausland

ÁAK kündigt Vertrag
Kauf von Autobahnvignetten übers Net bald auf www.autopalya.hu möglich

Weniger Verkehrsunfälle in Ungarn
Häufigste Unfallursache war 2009 überhöhte Geschwindigkeit

Vierzig Prozent mehr Arbeitslose
Negativ-Rekord beim Arbeitsamt Siófok

Kleinbahn fährt weiter
Touristische Attraktion in Balatonfenyves soll langfristig erhalten werden

Großveranstaltungen geplant
Eröffnung der „Deutschen Kulturregion Alpen-Donau-Karpaten 2010“

Ursache der Infektionen ungewiss
Trotz Schutzimpfung erkrankten in Bakonyoszlop rund 20 Kinder an Grippe

Gebührenerhöhungen im Januar
Die Leerung einer Mülltonne kostet jetzt in Balatonfüred 350 Forint

Notruf-Signalsystem in Zala
Großeltern mit lebensrettenden Ortungsgeräten

Traumurlaub in Hévíz
Promi-Schneider Günter Adam genießt das herrliche Wasser und die gute Luft