Budapest – 700 000 bis 900 000 Kinder unter 18 Jahren in Ungarn leben unter der Armutsgrenze, die offiziell mit 25 800 Forint monatlich angegeben wird.
Dies teilte die Leiterin des Kecskeméter Hauses der Chancen, Eszter Kollár Kissné, vor einer Konferenz über Kinderarmut in Kecel (Komitat Bács-Kiskun) am Dienstag nach einem Bericht der Web-Site sonline.hu mit. Auf die Zahl der gegenwärtig in Armut lebender Kinder könne man aus den Angaben von Januar vorigen Jahres schließen, als 620 000 Kinder Unterstützung des Kinderschutzes erhielten, was 30 Prozent der Zugehörigen der betroffenen Altersgruppe waren.
Zu den besonders betroffenen Gruppen gehören die Roma und die Großfamilien, sagte die Organisatorin der Konferenz, die aus Anlass des Europäischen Jahres der Chancengleichheit für alle stattfindet. Die Zahlen an sich seien bestürzend, wirklich betrüblich sei jedoch, dass sie kontinuierlich wachsen. Die Entwicklung auf diesem Gebiet wirft nach Ansicht Kollárs die Verantwortung aller Regierungen nach der Wende in Ungarn auf. Bei der Kinderarmut geht es nicht nur um Nahrungsmittel, sondern auch darum, dass Leistungen der Kultur und des Gesundheitswesens unerreichbar werden.