Im Norden Ungarns sind die größten Schäden zu erwarten
In der Gegend von Gödöllo schlüpfen die Raupen des Wollspinners schon seit zwei Wochen, in dem kühleren Bükk-Gebirge erst seit wenigen Tagen. In niederschlagsarmen Jahren muss öfter mit der Invasion der Schädlinge gerechnet werden.
Die größten Schäden verursachten die Raupen des Wollspinners im vergangenen Jahr im Komitat Veszprém. Doch auch im Komitat Pest nagten die Schädlinge unter anderem in der Gegend von Vác und Nagymaros viele Pflanzen ab – informierte György Csóka, der Mitarbeiter des forstwissenschaftlichen Instituts, auf Nachfrage.
Seit der Einführung des Waldschadenanzeige-Systems im Jahre 1961 schädigte der Wollspinner im Jahr 2005 die Natur auf dem größten Gebiet, insgesamt auf 212.000 Hektar Fläche. Ein Jahr zuvor zerstörten die Raupen 110.000 Hektar. Laut György Csóka kann man jetzt noch nicht vorhersagen, wie viel Fläche in diesem Jahr geschädigt werden, nach den bisherigen Erfahrungen war die Invasion im vergangenen Jahr die schlimmste. Wenn das stimmt, werden die Wollspinnerraupen in diesem Jahr auf 100-120.000 Hektar Schaden anrichten. Bisher ist nur sicher, dass in den Gebirgen im Norden Ungarns die größten Schäden zu erwarten sind.
Es gab übrigens immer durch Raupen verursachte Schäden, nur das Ausmaß ändert sich von Jahr zu Jahr. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Schädlinge die Natur wieder in Massen angreifen. Da es immer häufiger Dürrejahre gibt, muss mit einem häufigeren Vorkommen der Raupeninvasion gerechnet werden.
Der Wollspinner kann als bei uns beheimatete laubfressende Art mit wenigen Ausnahmen alle Waldpflanzen befallen. Die Kosten der Schutzmaßnahmen von einem Hektar Fläche belaufen sich auf 10000-15000 Forint. Gegen die Wollspinner kann man nicht alle Gebiete schützen, in denen die Schädlinge vorkommen, denn in dem Fall gehen auch andere Lebewesen zugrunde. (In den Eichenwäldern sind 450 laubfressende Arten bekannt.) Wie schon berichtet, ist es vor allem wichtig, die jungen Baumpflanzungen und die Umgebung von bewohnten Gebieten zu schützen. Die entsprechend behandelten Wälder überleben die Invasion, die vernachlässigten nicht. In diesem Jahr stehen 120 Millionen Forint für den Schutz gegen Wollspinnerraupen zur Verfügung – über die Bedingungen, unter denen die Geldmittel zu erhalten sind, kann man sich auf der Internetseite des Landwirtschaftsministeriums informieren.