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Verkehrschaos in Keszthely

Die Touristen werden nicht in die Stadt geleitet, sondern daran vorbei

In den Großstädten, den Orten mit Sehenswürdigkeiten bemüht man sich in der Regel darum, die Touristen in das Herz der Stadt zu leiten, und die Besonderheiten schon von fern anzuzeigen. Demgegenüber scheint es, dass Keszthely alles tut, um die Besucher vom Stadtzentrum und von der wichtigsten Attraktion, dem Festetics-Schloss, fernzuhalten.

Wenn man aus Richtung Alsópáhok ankommt und man sich nicht auskennt und den Weg zum Schloss nicht findet, dass heißt an der Ampel links einbiegt, findet man sich in der Einbahnstraße Szalasztó utca und kann nur dem sich links zeigenden Schloss im Vorüberfahren zuwinken. Wenn man das Schloss jedoch tatsächlich besichtigen möchte, muss man endlos geradeaus fahren, dann abbiegen, dann noch einmal abbiegen … und dann kann das leicht zum Stau führen, denn wer weiß schon, wo es zum Schloss geht?

Wenn man aus der Richtung Hauptstraße 7 eintrifft, ist die Lage auch nicht besser, denn zum Schloss kann man wieder nur über Umwege gelangen (die nicht einmal eindeutig ausgeschildert sind und anzeigen, wie man das berühmte Bauwerk erreicht), von Gyenesdiás kommend macht man die gleichen Erfahrungen, denn beim Kreisverkehr ist das Schloss nicht angezeigt, was es dem Touristen einfacher machen würde und ihn darauf hinweisen würde, eventuell von der Sopron utca aus zur Sehenswürdigkeit zu kommen.

„Ja, auch wir haben uns verfahren, als ich mit meiner Frau zum Schloss gelangen wollte“, sagt der in Deutschland lebende Zoltán Kötél, der während seines Urlaubs in Zalakaros einen Abstecher nach Keszthely machen wollte, um die Stadt zu besichtigten. „Wir gingen durch die ganze Stadt, bis wir dann endlich vor dem Schloss standen. Das Schloss ist übrigens wirklich wunderschön, doch man kann es kaum finden.“

István Hornyák, der seit 15 Jahren Taxi fährt, und sein Kollege János Balogh haben auch keine guten Erfahrungen mit dem Verkehr in der Stadt.

„Ich weiß nicht, wer die Verkehrsführung in der Stadt ausgearbeitet hat, entweder versteht er nichts davon oder er kennt Keszthely überhaupt nicht. Das gibt es nur bei uns, dass man nicht ganz normal zum Schloss fahren kann und die Schilder die Besucher um die Stadt herum leiten“, sagt János Balogh.

„Wenn es logisch zuginge, müsste die Szalasztó utca in die entgegensetzte Richtung als Einbahnstraße führen, wenn man sich schon für eine Einbahnstraße entscheidet“, so István Hornyák.

Nach Auffassung des Chauffeurs ist es auch keine gute Lösung, dass am Fö tér kein einziges Schild den Autofahrern anzeigt, in welcher Richtung sie nach Hévíz oder Balatonfüred kommen. Außerdem fehlt bei dem Gyeneser Kreisverkehr eine in Richtung Schloss weisende Tafel.

„Die Ampeln wurden niemals ausgestellt, auch nach 10 Uhr abends muss man noch bei Rot davor stehen, obwohl es kaum Verkehr gibt. Für uns ist das nicht gut, aber auch nicht für die Mitfahrer, die eine höhere Taxigebühr zahlen müssen“, sagt István Hornyák. „Auch die parkenden Autos kontrolliert keiner. Wenn auf dem Piactér Markt ist, kann man auf der Bem utca nicht fahren. Und wenn wir schon dabei sind: Man kann in Keszthely nicht anhalten, ohne dass man abkassiert wird. So kann man den Tourismus nicht beleben!“

Vor einigen Jahren warfen zwei Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung die Frage auf, ob man nicht die Verkehrsführung in der Stadt ändern sollte. Róbert Pálinkás und Márk Fodor schlugen unter anderem vor, dass die Szalasztó utca als Einbahnstraße genutzt und der Fö tér für den Verkehr gesperrt werden sollte.

„Als erster Schritt müßte am Fö tér der Verkehr in Nord-Süd-Richtung gesperrt werden“, erklärte Róbert Pálinkás. „Aufgrund unserer Verkehrszählungen kommen nur 20% der Verkehrsteilnehmer auf den Fö tér, um von dort ein bestimmtes Ziel in der Stadt anzufahren. Die anderen fahren nur über den Platz hinweg. Deshalb hätte der Verkehr hier verdrängt werden können. Bei dem Fußballplatz hätte man Parkplätze anlegen können. Wir waren auch dafür, dass man leichter zum Schloss gelangt (indem man die Szalasztó utca hinauffährt und nach rechts abbiegt) und die Gäste würden dann die Parkplätze der Sopron utca nutzen können. Mit einfacher Ausschilderung und Zeichen auf dem Asphalt wäre das mit wenig Geld zu erreichen gewesen, doch unsere Vorschläge wurden ohne jedes Argument vom Tisch gewischt. Und nun herrscht in der Stadt wirklich ein Verkehrschaos.“

Nach Auffassung des Stadtverordneten ist es auch Zeit, die Parkordnung auf dem Fö tér zu ändern, doch – wie er sagte, kann es sein, dass auch daraus nichts wird, denn die VÜZ wird derzeit umstrukturiert und es ist zu befürchten, dass sie verkauft wird und das ist derzeit die wichtigste Aufgabe der Stadt…

Der Inhaber der Konditorei Korzó in der Fußgängerzone József Pliskó sagt Ähnliches über den Verkehr in Keszthely.

„Die gegenwärtigen Lösungen sind nicht gut, sie leiten die Autofahrer aus der Stadt und sie verursachen Staus. Auch die gebührenpflichtigen Parkplätze locken die Gäste nicht gerade an. Ich weiß von verschiedenen Gemeinden, in denen die Parkplatzgebühren abgeschafft wurden, gerade wegen des Fremdenverkehrs.“

Laut József Pliskó gibt es nicht nur beim Verkehr verbesserungsbedürftige Verhältnisse. Wie er sagt, wäre auch die Fußgängerzone ein Thema wert (darauf werden wir noch eingehen), und auch die Frage der öffentlichen Toiletten wartet auf eine Lösung. „Es ist absurd, dass es in der Fußgängerzone keine öffentlichen Toiletten gibt. Wir sind die Opfer, denn der Durchgang neben dem Cafe wird zu diesem Zweck genutzt und man muss nur einmal dort entlanggehen, dann spürt und sieht man sogar, wovon ich spreche. Gerade dort, wo der Durchgang endet, könnte man eine öffentliche Toilette einrichten. Warum tut das keiner?“

Warum wir uns so eingehend mit der Frage befassen? Derjenige, dem Keszthely nur ein wenig am Herzen liegt, weiß, warum wir das tun. Wer sich über die Sache noch keine Gedanken machte, tut das vielleicht jetzt und fragt sich, warum diese kleinen Schritte nicht getan werden, die der Zufriedenheit und dem guten Eindruck bei den Besuchern dienen.

M.K.