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Japan befreit sich aus der Rezession

Die durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelte asiatische Wirtschaftsmacht verzeichnet erstmals nach drei Quartalen wieder ein Wachstum. Doch ein erneuter Anstieg der Neuinfektionen im In- und Ausland bereitet Japan weiter Sorgen.

Japans Wirtschaft erholt sich vom Rekordeinbruch im Zuge der Corona-Krise. Es ist das erste Mal nach drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder wächst, nachdem die Wirtschaftsmacht zuvor in eine schwere Rezession gerutscht war.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zog im dritten Quartal dieses Jahres – auf das Jahr hochgerechnet – um 21,4 Prozent an, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. Dass Japans Konjunkturmotor nach diesem Einbruch jetzt wieder anspringen würde, hatten Ökonomen erwartet. Der Anstieg des BIP – der stärkste seit vier Jahrzehnten – fiel aber noch deutlicher aus als viele Experten gedacht hatten.

Die asiatische Leitbörse in Tokio legte in Reaktion auf die starken BIP-Zahlen deutlich zu. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte kletterte um 521,06 Punkte oder 2,05 Prozent und beendete den Handel mit 25 906,93 Punkten auf dem höchsten Stand seit rund 29 Jahren.

Japan war bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie infolge des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt – USA und China – stark geschwächt gewesen. Hinzu kamen die Folgen einer Mehrwertsteueranhebung im vergangenen Jahr. Dann kam die Corona-Krise; die zwischen April und Ende Mai erlassenen Einschränkungen trafen die schwache Wirtschaft mit Wucht. Da Japan jedoch anders als andere Länder keinen harten Lockdown verhängte, war der wirtschaftliche Einbruch noch relativ milde ausgefallen.

Im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten wuchs Japans Wirtschaft im dritten Quartal um 5,0 Prozent. Der private Konsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, zog auf das Jahr hochgerechnet um 4,7 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal um 7,0 Prozent an. Die Kapitalausgaben der Unternehmen sanken jedoch um 3,4 Prozent, wie aus den vorläufigen Daten weiter hervorgeht.

Zwar rechnen viele Ökonomen in Japan mit einer weiteren Erholung der Wirtschaft im Schlussquartal, allerdings viel langsamer als im dritten Quartal. Ein erneuter Anstieg der Corona-Infektionsfälle sowohl in Übersee wie auch im eigenen Land trübt die Geschäftsaussichten. Experten in Tokio rechnen denn auch damit, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich Japans Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholen wird.

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