Ungarn bereitet sich auf Hochwasser vor

Das Hochwasser der Donau bahnt sich seinen Weg von Deutschland über Österreich nach Ungarn. Am 6. Juni 2013 werden nach den ersten Vorboten die großen Hochwasserwellen das Land erreichen. Bisher mussten 62 Bewohner in Niederungen an der Donau ihre Häuser verlassen und am Mittwochnachmittag wurden vorsorglich die 80 Bewohner des Seniorenheimes von Sződliget, einem kleinen Ort südlich von Vác im Donauknie evakuiert.

Aussagen des Direktors des Katastrophenschutzes OKF, György Bakondi, zufolge ist das Land sowohl technisch als auch personell auf die großen Flutwellen vorbereitet. Zurzeit gibt es 64 risikobehaftete Stellen entlang der Donau, wo bereits mehr als 800.000 Sandsäcke verlegt wurden. Zweitausend Mann haben in der Nacht zum Mittwoch an der Verstärkung von Dämmen gearbeitet, am Mittwoch kamen landesweit weitere 3000 Einsatzkräfte dazu.

In den nächsten Tagen rechnet der Katastrophenschutz auch mit der Hilfe von Freiwilligen und Einwohnern. Beim Katastrophenschutz und bei der Armee sind je 8000 Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzt worden. Bei der Polizei stehen weitere 3600 Mann zum Einsatz bereit. Im Ernstfall können des Weiteren über 100.000 ausgebildete Zivilpersonen zum Katastrophenschutz beordert werden. An Finanzmitteln hat der zuständige Minister 51 Milliarden Forint – etwa 1,7 Millionen Euro – bereitstellen lassen.

Als neuralgische Punkte an der Donau wurden acht Stellen benannt. Dazu gehört die berühmte Margaretheninsel in Budapest, die bereits mit mehr als 800.000 Sandsäcken bis auf einen Wasserstand von 9 Metern geschützt wurde. Alle Personen mussten die Insel verlassen. An den Dämmen in Budapest sind seit Mittwoch bereits mehr als eine halbe Million Menschen im Einsatz. Intensiver Schutz ist in der Hauptstadt an den tiefer liegenden und nicht durch eine Mauer geschützten Stadtteilen, wie dem 9. Bezirk, in Újpest und Csepel notwendig.