Drogennetz von Schülern in Ungarn ausgehoben

Die Polizei hat in der Stadt Dombóvár (Komitat Tolna) ein Drogennetz von Schülern ausgehoben. Bisher seien acht Mittelschüler verhört worden, berichtet die Regionalzeitung „Tolnai Népújság“. Die drei Dealer seien in Haft genommen worden. Dem Bericht zufolge hatte ein 20-jähriger junger Mann aus dem nahe gelegenen Döbrököz versucht, innerhalb eines halben Jahres das Netz aufzubauen. An den Drogengeschäften nahmen auch ein 20-Jähriger aus Dombóvár und ein 18-Jähriger Budapester teil, der die Drogen lieferte. Da derzeit Cannabis im Trend sei, hätten sie sich damit beschäftigt. Eine Zigarette wurde zum Preis von 500 bis 2000 Forint (etwa 2 bis 10 Euro) gehandelt. Die Dealer verdienten an einem Gramm im Durchschnitt 800 bis 1000 Forint.

Die Drogengeschäfte waren Lehrern einer Berufs-Mittelschule aufgefallen, die parallel zur Polizei selbst weiter die Szene beobachteten. Als der Sportlehrer drei Schüler ertappte, schlug auch die Polizei zu, die das Netz inzwischen aufgeklärt hatte. Zur Abschreckung wurde ein Schüler während der Pause in Handschellen abgeführt.

Das Personal der Schule hat nach Angaben des Direktors mit schweren Problemen zu kämpfen. 40 Prozent der Schüler sind funktionale Analphabeten. Die Bemühungen, ihnen Schreiben, Lesen und Rechnen beizubringen, sind jedoch relativ erfolgreich: Bis zu 93 Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule mit einem Zeugnis.