Krise vertieft Depression in Ungarn

Die Mehrheit der Ungarn und der EU-Bürger hält die Arbeitslosigkeit derzeit für das bedeutendste Problem. Das geht laut der Nachrichtenagentur MTI aus den Angaben des ungarischen nationalen Berichts des 72. Eurobarometers hervor. Dabei vertiefte die Wirtschaftskrise die „für die Ungarn charakteristische gesellschaftliche Depression“ weiter. Die allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben befindet sich in Ungarn weiterhin weit unter dem EU-Durchschnitt. Nur 42 Prozent der Befragten sind mit ihrem Leben zufrieden, während in der gesamten EU dieser Wert bei 78 Prozent liegt. Im internationalen Vergleich liegt weiterhin allein Bulgarien hinsichtlich der Unzufriedenheit vor den Ungarn.

Bei der Meinungsumfrage im Herbst vorigen Jahres nannten 58 Prozent der Befragten die Arbeitslosigkeit als schwerstes Problem auf einer vorgelegten Liste. Bei früheren Umfragen des Eurobarometers war dieser Anteil niemals so hoch. In Bezug auf die Wirtschaftslage der Welt und der EU erwarten zwar zwei Drittel der Ungarn eine Wende zum Besseren. Jedoch in ihrem eigenen Leben und der Wirtschaftslage des eigenen Landes rechnen wesentlich weniger als der EU-Durchschnitt – nämlich nur 14 Prozent auf Besserung innerhalb eines Jahres.

Ungarn stöhnt unter Schneemassen

Starke Schneefälle haben in Ungarn am Samstag landesweit den Verkehr erheblich behindert. Der Budapester Flughafen blieb bis in die Abendstunden geschlossen. In der Hauptstadt wuchs die Schneedecke auf 24 Zentimeter. Nach einer Unterbrechung sollen in der Nacht bis zu weitere 20 Zentimeter Schnee fallen. 1170 Beschäftigte und fast 100 Räummaschinen der Stadtreinigung waren pausenlos im Einsatz, um die Hauptstraßen, Brücken und Zufahrten zu Gesundheitseinrichtungen von den Schneemassen zu befreien.

Die öffentlichen Verkehrsmittel fuhren mit erheblichen Verspätungen. Auch im Zugverkehr kam es teils zu größeren Verzögerungen.

Für den mittleren Teil Ungarns löste der meteorologische Dienst die rote Alarmstufe aus. Nur alle zehn Jahre einmal komme es vor, dass innerhalb von 24 Stunden so viel Schnee fällt. Der Rekord steht bei 28 Zentimeter und stammt aus dem Jahr 1998. Für 48 Stunden liegt der Rekord bei 38 Zentimeter. Auch am Sonntag ist mit weiteren Schneefällen zu rechnen.

Parken in Budapest wird teurer

Für Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Parken müssen die Budapester und ihre Gäste vom Montag (1. Februar an tiefer in die Tasche greifen. Die Preise auf den Linien des Verkehrsunternehmens BKV steigen um 4 Prozent, so dass ein Ticket statt 300 nunmehr 320 Forint (rund 1,20 Euro) kostet. Da die Parkgebühren an den Preis der jeweiligen Fahrkarten gekoppelt ist, steigen auch diese automatisch mit. In der Innenstadt bedeutet das eine Anhebung der Grundgebühren auf 400 Forint, in den entfernteren Stadtteilen auf 300, 240 oder 160 Forint. Nach Angaben der Hauptstädtischen Vereinigung für öffentliche Parkplätze beläuft sich die tatsächliche Erhöhung der Parkgebühren auf 6,67 Prozent.

Millionenstrafe für Penny-Markt in Ungarn

Ein Sonderangebot von Schnittkäse hat der Penny Market GmbH in Ungarn eine Strafe von 30 Millionen Forint (etwa 110 000 Euro) vom Wettbewerbsamt des Landes eingebracht. Die Aktion vom Juni vorigen Jahres habe den Tatbestand unehrenhafter Handelspraxis gegenüber den Kunden erfüllt, stellte die Behörde jetzt fest. Es habe sich um Lockreklame gehandelt, wobei die vorhandenen Vorräte in einem Maße begrenzt gewesen seien, das von dem Inhalt der Reklame abwich. Das Wettbewerbsamt stellte noch einen weiteren Verstoß bei einem Sonderangebot fest und sprach deshalb eine Strafe von drei Millionen Forint aus.