Polizei stärkt Sicherheit von Touristen

Ausländer können sich derzeit in Ungarn wohl sicherer fühlen als je zuvor. Um fast 60 Prozent hat sich 2009 im Jahresvergleich die Zahl der Straftaten ihnen gegenüber verringert, berichtete der stellvertretende Budapester Polizeichef Zoltán Bozsó nach Angaben des Tourismus Panorama Bulletins. Die Tendenz werde sich hoffentlich fortsetzen. Auch in diesem Sommer lege die Polizei der Hauptstadt den Akzent auf den Schutz von Touristen und Einwohnern sowie die Sicherung von Veranstaltungen.

An Schwerpunkten von Budapest, so der Burg, der Zitadelle, dem Stadtwäldchen, der Margareteninsel, der St. Stephans-Kathedrale, dem Heldenplatz und der Innenstadt zeige die Polizei ständig Präsenz. Verstärkt würden die großen Bahnhöfe und die Umgebung der Metro-Unterführungen kontrolliert. Eine besondere Rolle komme dabei Polizisten mit Fremdsprachen-Kenntnissen zu, die durch jeweils 15 studentische Dolmetscher im Juli und August verstärkt würden. Außerdem stehe die Notrufnummer 112 weiterhin anderssprachigen Ausländern zur Verfügung.

In Budapest hänge jeder 8. Arbeitsplatz mit dem Tourismus zusammen, sagte der Geschäftsführer der BTH Budapester Touristik Nonprofit GmbH, László Fekete. Die Grundbedingung des Fremdenverkehrs sei aber eine sichere Stadt. 2009 sei infolge der Wirtschaftskrise die Zahl der Gäste in Budapest um etwa zehn Prozent zurückgegangen, von Beginn dieses Jahres sei jedoch wieder ein Wachstum zu beobachten.

Leichter Aufwärtstrend in Ungarns Wirtschaft

Die ungarische Wirtschaft setzt ihre leichte Aufwärtsbewegung fort. Das geht aus den neuesten Daten des Zentralen Statistischen Amtes in Budapest für die Monate April und Mai hervor.

Im Vergleich zum niedrigen Ausgangsniveau des Vorjahres stieg die Industrieproduktion in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 5,7 Prozent. Im Außenhandel nahm der Eurowert der Exporte um 18, der Importe um 14 Prozent zu. Dabei wuchs das Aktiv im Warenverkehr auf das Doppelte des Vorjahres. Die Produktion der Bauindustrie blieb jedoch um 12, der Einzelhandelsumsatz um 4,8 Prozent unter dem niedrigen Stand des Vorjahres.

Zugleich erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 21 Prozent, die Arbeitslosenquote erreichte 11,8 Prozent. Die Netto-Durchschnittsverdienste stiegen um 11, die Reallöhne um 4,7 Prozent. Im Zeitraum Januar-Mai 2010 lagen die Verbraucherpreise um 5,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Bürgerinitiative: Hochwasserhilfe statt Feuerwerk

Eine originelle Idee zur Unterstützung der Hochwasseropfer erfasst Ungarn: Die traditionellen Feuerwerke am 20. August, dem Nationalfeiertag zu Ehren der Staatsgründung, sollen dieses Jahr ausfallen und die eingesparten Mittel der Hochwasserhilfe zugute kommen. Schon mehr als 210 000 Menschen hatten sich bis Sonntag (27.6.) dem Vorschlag beim Netzwerk Facebook angeschlossen, und die Zahl wächst zusehends.

Früher wurden für die Spektakel landesweit etwa 200 Millionen Forint (rund 700 000 Euro) ausgegeben. In diesem Jahr plant die Regierung bislang Kosten zwischen 80 und 100 Millionen ein. Nun will die Regierung nach Angaben ihrer Sprecherin Anna Nagy auf ihrer Sitzung kommende Woche über das Schicksal des Feuerwerks entscheiden. Mehrere Städte, darunter Győr und Miskolc, erklärten aber bereits ihren Verzicht auf den abendlichen Lichtzauber zugunsten der vom Hochwasser Geschädigten.

Unterdessen erbot sich ein Unternehmen aus Szombathely, in Budapest die Show unentgeltlich zu zeigen, um Hauptstädtern und Touristen doch an diesem Tag das Erlebnis zu verschaffen.