Uferstraße in Budapest wird komplett gesperrt

Die Staugefahr in Ungarns Hauptstadt hört vorerst nicht auf. Wegen des Baus eines neuen Abwasser-Hauptkanals wird die untere Uferstraße auf der Budaer Seite der Donau vom 21. August an für mehr als zwei Monate komplett gesperrt. Das kündigte Oberbürgermeister Gábor Demszky am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Budapest an. Schon bisher konnten Teile dieser verkehrsreichen Straße wegen des wichtigen Bauvorhabens nicht befahren werden. Mit Sperrungen ist wegen des Baus von Zuführungsleitungen auch in den Seitenstraßen zu rechnen.

Über den Hauptkanal werden die Abwasser künftig zur zentralen Budapester Abwasserbehandlung im Norden der Csepel-Insel befördert, deren Bau zu etwa 75 Prozent abgeschlossen ist. Vom Sommer 2010 an soll sie mit voller Leistung arbeiten. Die gesamte Investition kostete 490 Millionen Euro. Einen bedeutenden Teil davon zahlt die EU, 20 Prozent kommen aus dem Staatshaushalt und nur 15 Prozent muss die Hauptstadt beisteuern.

Im Zusammenhang mit der Verlegung des Kanalrohres wird die Uferstraße verbreitert und befestigt. Außerdem entsteht am Zsigmond tér in der Nähe der Margarethen-Brücke ein neuer Verkehrsknotenpunkt.

Autobahn: Kontrolle aller Autos von Ungarn nach Kroatien

Eine umfassende Polizei-Kontrolle am Kilometer 215 der Autobahn M7 Budapest-Kroatien kündigt die Unabhängige Nachrichtenagentur für diesen Donnerstag an. Jedes einzelne Fahrzeug wird auf dem Weg ins Nachbarland Kroatien an der Raststätte Sormás kurz hinter Nagykanizsa von der Autobahn auf den Parkplatz geleitet und kontrolliert. Die Kontrolle, die gemeinsam mit der Staatlichen Autobahnmeisterei erfolgt, soll den ganzen Tag dauern. Sie wurde nicht offiziell angekündigt, aber auch nicht dementiert. Unter anderem wird auch festgestellt, ob die Autobahngebühr entrichtet wurde. Sollte es jedoch ähnlich wie am Mittwoch zu Starkregen kommen, fällt die Kontrolle aus.

Sturm und Hochwasser am Balaton

Schäden auf den Straßen von Lelle und Fenyves – das Wasser stand in den Gärten

Dutzende Wohnimmobilien und Ferienhäuser standen Anfang März am Westteil des Somogyer Balatonufers unter Wasser. Wegen des starken Nordwindes trat das Wasser über das Ufer und überschwemmte von Balatonlelle bis Balatonfenyves stellenweise hundert Meter vom Ufer entfernt die Gärten. Über die Schäden gibt es noch keine genauen Angaben.

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Ungarn rechnet mit drastischem Gaspreis-Anstieg

Mit einer drastischen Gaspreis-Erhöhung müssen die Verbraucher in Ungarn im Herbst dieses Jahres rechnen. Zwar wage es niemand, sich auf Schätzungen einzulassen, doch sei sichtbar, dass ein Anstieg von 30 bis 40 Prozent in diesem Halbjahr notwendig sein kann, schreibt die Zeitung „Világgazdaság“ (Weltwirtschaft) in ihrer Online-Ausgabe. Das Blatt verweist auf die enormen Preisanstiege auf dem internationalen Gasmarkt, die an den ungarischen Grenzen nicht halt machten. Der durchschnittliche Gaspreis für die Bevölkerung stieg in diesem Jahr bislang um etwa 20 Prozent, was aber noch 10 Prozentpunkte unter dem begründeten Maß liege. Dieser „Rückstand“ müsse irgendwann eingeholt werden.

Die Teuerung treffe Ungarn sehr empfindlich, weil die Rolle des Gases viel größer ist als in anderen westeuropäischen Ländern mit ähnlichem Klima, etwa Österreich oder Deutschland. Ein größerer Teil der Bevölkerung heize mit Gas oder nutze Fernwärme auf Gasbasis. Außerdem sei die spezifische Nutzung viel größer, einzelnen Schätzungen zufolge doppelt so viel wie in Österreich und Deutschland. Ein charakteristischer Gradmesser ist nach Ansicht des Blattes, dass der Durchschnittsverbrauch je Anwender in Wien nahezu 40 Prozent niedriger ausfällt als beim Budapester. Das sei zum Teil auf die veralteten Energiesysteme (Leitungssystem, Isolierung), zum anderen auf die Mentalität, die nicht auf Sparsamkeit orientiert ist, zurückzuführen.

Dem Gaspromkonzern, der unter Kontrolle des Kreml stehe, wirft die Zeitung vor, diese Lage sehr bewusst auszunutzen. Er bemühe sich um ein partnerschaftliches Verhältnis mit Lieferern sowie um Bindung von deren Förderkapazitäten. Die Abhängigkeit von russischem Gas steige damit weiter.

Nach Angaben der Zeitung stieg der Preis für Gas in Ungarn seit 2004 in folgenden Schritten (Angaben in Forint je Kubikmeter – aktueller Wechselkurs 230 Forint entspricht einem Euro):

2004 (Januar) 58,23
2005 (Januar) 65,12
2005 (August) 69,62
2005 (November) 70,44
2006 (Januar) 75,60
2006 (August) 96,70
2007 (Januar) 100,91
2007 (Juli) 101,33
2008 (Januar) 106,56
2008 (April) 112,72
2008 (Juli) 124,04