Die Lage auf Ungarns Straßen hat sich offenkundig deutlich verbessert. Im ersten Halbjahr 2009 gab es 9 Prozent weniger Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet das Zentrale Statistische Amt am Montag. Auch die Folgen waren weniger schwer. So war die Zahl der tödlichen Unfälle um 4, die mit schweren Verletzungen 13 Prozent geringer. Insgesamt starben 403 Menschen bei Verkehrsunfällen in dem Zeitraum, 13 weniger als zuvor. Allerdings konnte die Zahl der Unfälle unter Alkohol nur um 1 Prozent gesenkt werden.
Haftbefehle nach Roma-Mordserie in Ungarn
Nach einer Serie von Morden an Roma ist die ungarische Polizei offenbar einen Schritt vorangekommen. Am Sonntag stellte ein Gericht in Budapest Haftbefehle gegen vier Tatverdächtige unter anderem wegen Fluchtgefahr aus.
Mitarbeiter des Nationalen Ermittlungsbüros hatten am Freitagmorgen in Debrecen als Ergebnis von Ermittlungen in allen Richtungen insgesamt sechs Personen festgenommen. Zwei davon gelten jedoch als Zeugen und wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, erfuhr die „Balaton Zeitung“ am Sonntag auf Anfrage bei der Behörde. Drei der Inhaftierten legten Beschwerde gegen die Untersuchungshaft ein.
An 16 verschiedenen Adressen sicherte die Polizei nach Angaben des Landespolizeichefs József Bencze Beweismaterial. Neben DNS-Spuren verfüge die Polizei auch über andere Beweise gegen die Tatverdächtigen. Es sei vorstellbar, dass die Zahl der Verdächtigen noch steige. Die Polizei geht von einem rassistischen Hintergrund für die Morde aus.
Zu den Tatverdächtigen gehört ein Geschwisterpaar, bei dem das Gericht auch Wiederholungsgefahr als Grund für die Untersuchungshaft anführte. Der private Fernsehsender hirTV zitiert in dem Zusammenhang nicht bestätigte Pressemeldungen, wonach bereits ein nächster Mordanschlag im Komitat Nógrád geplant war. Angeblich fanden die Ermittler eine Landkarte in ihrem Haushalt, auf der ein Haus bereits als Ziel eingetragen war.
Eine 120 Mann starke Sondereinheit des Nationalen Ermittlungsbüros arbeitet an dem Verfahren zur Aufklärung von neun Straftaten, die von den jetzt gefassten Männern im Alter zwischen 28 und 42 Jahren im vorigen und teilweise in diesem Jahr verübt worden sein sollen. Die Verbrechen erregten international starkes Aufsehen, unter anderem der Mord an einem Vater und dessen kleinem Sohn, die bei der Flucht aus ihrem brennenden Haus mit einer Schrotflinte erschossen wurden.
Polizei in Ungarn stürmt illegales Garde-Treffen
Die Polizei hat am Samstag in der Kleinstadt Szentendre nördlich von Budapest eine Veranstaltung der gerichtlich verbotenen rechtsextremistischen Ungarischen Garde gestürmt. Etwa 500 Gardisten hatten auf einem Privatgelände in schwarzer Uniform ihren Eid abgelegt. Dabei wurden auch die rot-weiß-gestreiften so genannten Arpad-Fahnen gezeigt, die für rechtsextremes Engagement stehen.
Die Polizei stürmte die Veranstaltung auf dem zuvor abgeriegelten Gelände, wobei sie von den Gardisten mit Rufen wie „dreckige Juden“ und „Vaterlandsverräter“ empfangen wurden. Widerstand leisteten die Gardisten jedoch nicht. Wie es hieß, sollen gegen die Teilnehmer der Veranstaltung Verfahren eröffnet werden.
Roma-Morde in Ungarn – Verdächtige gefasst
Nach einer Serie von Morden an Roma hat die ungarische Polizei sechs Tatverdächtige festgenommen. Das teilte die Nationale Ermittlungsbehörde in einem Kommunique mit.
Unter starkem Druck der Öffentlichkeit laufen die Ermittlungen wegen Mordes in sechs Fällen, die mit neun Tatorten in Verbindung gebracht werden können, heißt es. Als Ergebnis seien am frühen Freitagmorgen in einer koordinierten Aktion an einem Vergnügungslokal in Debrecen sechs Personen im Zusammenhang mit der Verbrechensserie festgenommen worden.
Die Vernehmungen sowie die Klärung der Rolle, die die Festgenommenen bei den Straftaten spielten, sowie Sofortmaßnahmen und die Einholung von Expertenmeinungen seien derzeit im Gange. Die Ermittlungsbehörde schlage die Verhaftung der Tatverdächtigen bei der zuständigen Staatsanwaltschaft vor.
