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Schuss auf Roma-Haus in Ungarn

Das Haus einer fünfköpfigen Roma-Familie im Süden Ungarns ist Zeitungsberichten zufolge von einem Schuss getroffen worden. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden, da das Gebäude um diese Zeit leer stand. Das Geschoss drang durch ein Fenster an der Rückseite des Hauses ins Innere ein, prallte an der Wand ab und fiel auf einen Stuhl.

Die Polizei untersuchte bis in die Nacht hinein den Ort des Vorfalls, schreibt die Zeitung „Dunántúli Napló“ am Freitag. Als Ergebnis wird für wahrscheinlich gehalten, dass der Schuss aus einer Jagdwaffe abgegeben wurde. Die Polizei ermittelt daher wegen des Verdachts der Fahrlässigkeit. Vier Waffen von Jägern wurden beschlagnahmt.

In Schussrichtung zum Haus befindet sich ein Hochstand, von dem aus geschossen worden sein könnte. Ein geplanter Überfall auf Roma, wie sie in letzter Zeit vermehrt verübt wurden, ist somit nicht wahrscheinlich.

Parlaments-Chefin Szili kämpft um Bürgermeisteramt

Ungarns sozialistische Parlamentspräsidentin Katalin Szili hat im Rennen um das Amt des Bürgermeisters in Pécs (Fünfkirchen) gleich aus mehreren Richtungen Unterstützung erhalten: Der bisherige unabhängige Kandidat István Juhász, der sich Anfang Februar aus der sozialistischen Abgeordneten-Fraktion verabschiedet hatte, rief nach einem Bericht der Regionalzeitung „Dunántúli Napló“ dazu auf, für Szili abzustimmen. Auch die kleineren Parteien Demokratisches Forum und Freie Demokraten stellten sich an die Seite der Parlamentspräsidentin. Sie konnte damit ihre Position im Wahlkampf um das vakante Amt gegen den Kandidaten der starken rechtskonservativen Partei Fidesz festigen.

Die Bürgermeisterwahl findet in Ungarn zusammen mit der Wahl zum Europa-Parlament am 7. Juni statt. Für Pécs hat sie deshalb eine besondere Bedeutung, da die Vorbereitungen auf das Jahr der Kulturhauptstadt 2010, die ohnehin von zahlreichen Widersprüchen und Schwierigkeiten begleitet waren, in die Endphase eintreten. Die Kandidatin Szili stammt aus der Baranya, verfügt dort schon seit ihrer Studienzeit an der Pécser Universität über zahlreiche politische Bindungen.

Industrieproduktion drastisch gefallen

Die weltweite Krise hat die Industrieproduktion in Ungarn abstürzen lassen. Im Februar 2009 betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 28,9 Prozent, meldet das Zentrale Statistische Amt am Donnerstag. Bereinigt um die Arbeitstage Lag die Produktion um 25,4 niedriger als zuvor. Zum Vormonat wurden 4.1 Prozent weniger Produziert.

Wegen des enormen Rückgangs der Exportnachfrage fiel der Industrie-Export in den ersten beiden Monaten des Jahres um 30,4 Prozent. Dabei reduzierte sich der Export des Fahrzeugbaus, der immerhin nahezu ein Viertel vom Export der verarbeitenden Industrie liefert, um 51,9 Prozent.