Erste U-Bahn von Budapest feiert 115. Geburtstag

Metrosystem von Budapest
Metrosystem von Budapest
Vor 115 Jahren wurde in Budapest nach der Metropolitan Railway von London (1893) die zweite U-Bahn der Welt feierlich eröffnet.

Die Idee für die U-Bahn wurde von Mór Balázs, damaliger Generaldirektor des Budapester Verkehrsbundes BVVV, getragen, der vorschlug, das am 22. Januar 1894 eingereichte Projekt der Firmen Siemens & Halske und der Budapester Elektrischen Straßenbahngesellschaft für eine Untergrundbahn unter der Andrassy út zur Lösung der Probleme im öffentlichen Personenverkehr zu realisieren. Für sein Engagement und seine Idee, die er bereits 1893 vorstellt hatte, wurde er geadelt. Sein Wappen zieren stilgerecht eine Tunneleinfahrt mit Schienen, sowie Blitze als Symbol für die Elektrizität, beflügelte Räder stehen für die Eisenbahn.

Die Arbeiten für die Budapester U-Bahn begannen am 9. August 1894 und sollten in weniger als zwei Jahren am 1. April 1896 beendet werden. Das Budget betrug 3,6 Millionen Forint. Innerhalb von 472 Tagen wurden 134.000 Kubikmeter Erde bewegt, 47.000 Kubikmeter Beton und 31.000 Tonnen Stahl verarbeitet.

Die so genannte Millenniumsbahn entstand zur Tausendjahrfeier in Gedenken an den Einzug der Magyaren im Jahre 896 ins Karpatenbecken und wurde schließlich am 2. Mai 1896 im Rahmen der Millenniumsfeierlichkeiten der Öffentlichkeit übergeben. Tickets konnten schon damals an Automaten gezogen werden. Am 8. Mai 1896 fuhr Kaiser Franz Josef von Habsburg die komplette Strecke ab und war so begeistert, dass er die Bahn nach sich benennen ließ.

Heute verbindet die „Földalatti“- Linie M1 im Metrosystem von Budapest – noch immer den Vörösmarty-Platz mit dem Stadtwäldchen und dem dortigen Heldenplatz und bietet mit ihren schönen Wagen und U-Bahnstationen ein besonderes Highlight bei einem Besuch in der Hauptstadt. Ein Museum erinnert an die bedeutenden Tage vor 115 Jahren.