Doppelmord an Schule in Ungarn offenbar aufgeklärt

Der Doppelmord vom Mittwoch an einer Schule im Budapester Stadtteil Csepel ist offenbar aufgeklärt. Nach dem Verbrechen, bei dem der Direktor und ein Lehrer der Schule durch Schüsse getötet wurden, dauerte es nur Stunden, bis ein 51-jähriger Wachmann und der 35-jährige ehemalige Wirtschaftsdirektor der Schule als mutmaßliche Täter ermittelt und festgenommen wurden, berichtet die Budapester Polizei am Donnerstag. Haftbefehle wurden beantragt.
Zunächst war über den Tathergang nach Aussagen des Wachmannes berichtet worden, dass am frühen Mittwochabend ein unbekannter, durch eine Kapuze getarnter Mann die Schule betrat und zu schießen begann. Dabei seien zwei Menschen getötet und der Wachmann selbst an der Hand verletzt worden. Die Polizei riegelte sofort die Umgebung des Tatortes ab und richtete Kontrollpunkte an den Ausfallstraßen des auf einer Donau-Insel gelegenen Stadtteils Csepel ein.
Nachdem zunächst aufgrund von Angaben des Wachmannes ein ehemaliger Schüler der Tat verdächtigt worden war, stellte sich bei den weiteren Ermittlungen heraus, dass der Wirtschaftsdirektor wegen des Verdachts der Unterschlagung zuvor entlassen worden war. Der Wachmann dagegen hatte selbst gekündigt. Beide hatten den Schuldirektor zu einer Unterredung eingeladen, um angeblich die Umstände der Entlassung zu klären.
Das Gespräch wurde mit einem Diktaphon aufgezeichnet, das der Lehrer als Begleiter des Direktors mit sich führte. Eine Kamera übermittelte Bilder von dem Treffen an einen Server im Nebenzimmer, der jedoch bislang verschwunden ist. Bei der Untersuchung des Tatortes wurden blutige Fußabdrücke gesichert und Widersprüche in den Aussagen des Wachmannes aufgedeckt. Dieser soll sich den polizeilichen Angaben zufolge die Handverletzung selbst zugefügt haben.