web-repair.ch - Optimierung von Satzzeichen, Rechtschreibung, Grammatik und Formularen auf bestehenden InternetauftrittenAnzeige

Verstärkung der Rettungsstation gefordert

Auseinandersetzungen um den Rettungsdienst im Kleingebiet von Marcali

Das Kleingebiet von Marcali verlangt im Zusammenhang mit einem speziellen Fall vom Ministerium die Verstärkung der Rettungsstation. Vor einiger Zeit wurde der Rettungsdienst zu einem Vörser Mann gerufen, der schließlich sechs Stunden später ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Rettungsdienst bestreitet, dass in dem Fall eine dringende Einlieferung begründet gewesen wäre.

Das Kleingebiet von Marcali und auch die Komitatsversammlung von Somogy wandten sich im Zusammenhang mit einem in Vörs vorgekommenen Fall an den Minister, wo der zu einem Kranken gerufene Rettungswagen erst sechseinhalb Stunden später an der entsprechenden Adresse eintraf. Die Standpunkte des Bürgermeisters des Ortes und des Rettungsdienstes weichen in der Frage voneinander ab, ob es sich um einen dingenden Fall gehandelt habe.

László Farkas, der Bürgermeister von Vörs, berichtete darüber, dass er am 28. November vormittags von einem gegenüber dem Bürgermeisteramt wohnenden Mann um Hilfe gebeten worden sei, weil dieser sich sehr schlecht gefühlt habe. Der gerufene Hausarzt untersuchte den Kranken und rief den Rettungswagen mit der Bitte, den Mann innerhalb einer Stunde ins Krankenhaus einzuliefern. Farkas László war Ohrenzeuge des Rettungsrufs, seiner Auffassung nach hatte der Rettungsdienst keine Möglichkeit abzuwägen, ob es sich tatsächlich um einen dringenden Fall handelte oder nicht. Im Hinblick darauf, dass der Mann von Zeit zu Zeit Erstickungsanfälle hatte und sich auch weiterhin sehr schlecht fühlte, bat der Bürgermeister ein Gemeinderatsmitglied, bis zur Ankunft des Rettungsdienstes bei dem Mann zu bleiben. Nach mehreren Stunden rief der Bürgermeister selbst den Rettungsdienst und erhielt zur Antwort, dass es auch an den nächstgelegenen Stationen keinen Rettungswagen gebe, der geschickt werden könne, deshalb müssten sie warten. Schließlich traf der am Vormittag gerufene Rettungswagen am Nachmittag um fünf Uhr in Vörs ein.

Wegen des Falles beschlossen dreißig Bürgermeister des betroffenen Kleingebiets von Marcali, dem Minister für Gesundheitswesen die Vorlage zu unterbreiten, in der sie vom Ministerium die baldige Verstärkung der Rettungsstation von Marcali bzw. die Schaffung einer Rettungsstation in Böhönye verlangen – berichtete László Süto, der Bürgermeister von Marcali und Vorsitzende des Kleingebiets. Wie er ausführte, verlangten sie das schon seit zwei Jahren vom Ministerium, doch bisher wurden sie mit Versprechungen hingehalten. Ein ähnlicher Fall wie in Vörs passierte bisher noch nicht, doch die Gefahr besteht – fügte er hinzu. Die Rettungsstation von Marcali verfügt zur Zeit über vier einsatzfähige Fahrzeuge, das ist eins weniger, als noch vor ein paar Jahren dienstbereit waren. Wegen der Versorgung wäre es begründet, die Zahl der Rettungswagen zu erhöhen bzw. auch in Böhönye eine kleinere Rettungsstation zu schaffen – führte der Vorsitzende des Kleingebiets aus.

Györfi Pál, der Sprecher des Landesrettungsdienstes, hielt auf unsere Anfrage in Verbindung mit dem Vörser Fall fest, dass es nicht um eine Unfallopferversorgung, um einen in Lebensgefahr befindlichen Kranken ging. In der fraglichen Zeit wurden die Rettungswagen der Rettungsstationen von Marcali, Fonyód und Keszthely zu dingenderen Fällen gerufen, deshalb mussten die Rettungsrufe nach der Dringlichkeit eingestuft werden. Die dringende Einlieferung des Vörser Patienten wäre nach Auffassung der den Abtransport durchführenden Sanitäter nicht begründet gewesen, es ging eher um ein soziales, als ein gesundheitliches Problem. In dem betroffenen Kleingebiet war bisher nicht die Rede davon, dass der Rettungsdienst unzureichend wäre. Eine Tatsache jedoch ist, dass unbegründete Einlieferungen die Belastung erhöhen.

In Somogy sind derzeit in 10 Rettungsstationen 34 Rettungswagen im Einsatz, von denen sechs gut ausgestattete, 24 Stunden zur Verfügung stehende schnelle Einsatzwagen sind. Nach Auffassung von Pál Györfi ging weder im Komitat noch im Kleingebiet in den letzten Jahren die Zahl der einsatzfähigen Rettungswagen spürbar zurück, es wurde nur eine Umstrukturierung vorgenommen bzw. wurden die auch bisher nicht einsatzfähigen, nur „auf dem Papier” geführten Fahrzeuge aus der Liste gestrichen. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge der Somogyer Rettungsstationen übersteigt gegenwärtig sieben Jahre, doch laut Sprecher hat die Auswechslung der alten Fahrzeuge schon begonnen. In diesem Jahr kamen ein neuer schneller Einsatzwagen und drei Rettungsfahrzeuge im Komitat an. Bis Anfang nächsten Jahres erhält der Rettungsdienst 120 neue Rettungswagen, von denen sicher auch mehrere in der südtransdanubischen Region, darunter auch in Somogy, verteilt werden – fügte er hinzu. Wie wir erfuhren, wird bis 2007 zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft die Auswechslung von mindestens 300 Fahrzeugen des mit 828 Fahrzeugen arbeitenden Landesrettungsdienstes nötig sein.

In Verbindung mit der dringenden Versorgung gab Pál Györfi zu, dass eine weitere Aufstockung nötig ist. Wie er ausführte, wird die Empfehlung der EU, dass ein Rettungswagen binnen 15 Minuten am Ort ankommen muss, in den Mitgliedsländern der Union auch nur zu 90 Prozent erfüllt, in Ungarn liegt diese Zahl bei 78 Prozent. Es gibt weiße Flecken im Land, wo die Situation besonders schlecht ist. Im Komitat Somogy gilt das Gebiet von Böhönye, Igal und Kadarkút gegenwärtig als ein solcher weißer Fleck, so dass auch diese Gemeinden der Plan über die Schaffung neuer Rettungsstationen betrifft.

Der Schwachpunkt der dringenden Krankenversorgung ist auch die geringe Anzahl der Rettungshubschrauber, diese Frage wird voraussichtlich bis Juni 2006 gelöst – führte der Sprecher aus. Gegenwärtig sind landesweit lediglich vier Rettungshubschrauber im Einsatz, die zur Rettung von besonders dringenden Fällen durch die Luft geeignet sind.

Tünde Török, Népszabadság