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Szekszárder Chirurgen bleiben

Konflikt zwischen den Ärzten und der Krankenhausleitung beigelegt

Nach einem zwei Monate andauernden Tauziehen kam es endlich zu einer Einigung zwischen den vier Szekszárder Chirurgen – die die Absicht hatten wegzugehen – und der Leitung des Komitatskrankenhauses von Tolna. Die Ärzte äußerten dazu, dass die zustande gekommene Vereinbarung nur einen positiven Zug hat: Sie können als GmbH arbeiten, was ihnen mehr Spielraum verschafft als als öffentliche Angestellte. Dr. István Éger, der Präsident der Ungarischen Ärztekammer, hielt fest, dass seine Szekszárder Kollegen nicht einen einzigen Filler mehr haben als zuvor.

Es wirbelte viel Staub auf, als Ende Januar vier Szekszárder Chirurgen, allesamt Fachärzte, ankündigten, dass sie kündigen und zugleich die Chirurgische Abteilung des Komitatskrankenhauses verlassen. Damit wurde die Betreibung der Abteilung mit 60 Betten ungewiss, da von den verbleibenden zehn Ärzten nur zwei über eine Facharztprüfung verfügen. Der Konflikt zwischen den Ärzten und der Krankenhausleitung wurde dadurch ausgelöst, dass die vier Ärzte in der Hoffnung eine GmbH gründeten, dass das Krankenhaus mit der Wirtschaftsgesellschaft einen Vertrag über die Arbeitsausübung abschließt. Dr. Lajos Muth, der Direktor und Oberarzt des Krankenhauses, teilte ihnen jedoch mit, dass ihre Forderungen nicht zu erfüllen seien.

Vor kurzer Zeit wurde dennoch die schon nicht mehr erhoffte Vereinbarung getroffen. Die Ärzte bleiben im Krankenhaus, doch sie verrichten ihre Arbeit als Gesellschafter der GmbH. Das Krankenhaus zahlt der GmbH für die Arbeit eines Tages pro Kopf 17000 Ft, wovon die Wirtschaftsgesellschaft alle Beiträge und Abgaben zahlt.

Dr. Lajos Muth sagte über die Vereinbarung, dass er darauf bestanden habe, dass das Krankenhauspersonal keinesfalls den Eindruck bekommen sollte, dass es sich lohnt, in der Hoffnung eine Wirtschaftsgesellschaft zu gründen, um mehr Geld zu erhalten.
„Sofern jemand in dieser Form im Gesundheitswesen zum Unternehmer wird, wird das Krankenhaus dadurch nicht zu höheren Einnahmen kommen.“ betont der Direktor. Er fügte hinzu, dass er nicht glaube, dass die Chirurgen anderen ein Beispiel geben, obwohl auch er der Auffassung ist, dass im Gesundheitswesen die Gehälter der öffentlichen Angestellten beschämend niedrig seien.
Die vier Chirurgen, Dr. Attila Gyori, Dr. László Szemes, Dr. János Schönfeld und Dr. Gábor Wéner, durften sich früher als öffentliche Angestellte nicht äußern. Jetzt können sie ihre Meinung frei sagen. Sie konstatieren, dass ihr Einkommen von 17.000 Forint pro Tag ungefähr die Hälfte von dem ist, was Anästhesisten, die auch als Unternehmer arbeiten, vom Krankenhaus erhalten. Sie betonen, dass das auch deshalb merkwürdig ist, weil auch Ungarn die Deklaration der UNO unterzeichnet habe, die den Grundsatz der Gleichbehandlung umfasst.

„Obwohl die Anästhesie bei uns ein besonderes Thema ist, da die Anästhesisten „dazu in der Lage sind” – meinen sie.
Es kommt ihnen nicht in den Sinn, sich zu beklagen, doch auf die gestellten Fragen antworten sie ohne zu zögern. Von den vier Fachärzten hat nur einer ein Haus, die anderen wohnen – natürlich mit ihrer Familie – in Wohnblocks. Ihre Fahrzeuge – beispielsweise einen Skoda – leasen sie. Statt der Weltreise wählen sie einen soliden Urlaub und werden das auch in Zukunft tun. Die GmbH kalkuliert so, dass der Urlaub bezahlt wird, doch ein 13. Monatsgehalt fällt weg.

Alle bedauern, dass man in manchen Kreisen die Absicht, das Krankenhaus zu verlassen, als eine misslungene Erpressung interpretiert habe, doch auch von der ursprünglich verlangten Summe, die die Verhandlungsgrundlage bildete, wären sie nicht reich geworden.

Die Familien von zwei Chirurgen freut es, dass sie in Szekszárd bleiben, die anderen beiden jedoch nicht. Den letzteren tut es um die Möglichkeiten leid, die die ungarischen bzw. die ausländischen Stellenangebote garantierten.

Dr. István Éger, der Präsident der Ungarischen Ärztekammer, hielt fest, dass die Szekszárder Kollegen im Vergleich zu ihrem früheren Gehalt keinen Filler mehr in der Tasche haben. Nach der Vereinbarung zahlt das Krankenhaus genauso viel wie vorher. Die Veränderung besteht darin, dass die Ärzte ihr Geld in einer anderen Struktur erhalten. Der Präsident erklärte, dass die Ärztekammer voll und ganz mit den finanziellen Forderungen der Doktoren übereinstimmt, denn die Wünsche waren nicht nur nicht zu hoch, sondern näherten sich den aktuellen Zahlen des Lebenslaufbahn-Modells auch nur von unten an. Wie er anmerkte, stehen weder im Land noch im Szekszárder Krankenhaus die Mittel zur Verfügung, mit denen man in der Lage wäre, die berechtigten und realen Forderungen der Mitarbeiter zu befriedigen.

„Die Szekszárder Chirurgen erhielten durch die Gründung der Wirtschaftsgesellschaft den Spielraum, dass sie mit der gleichen Lohnsumme, die sie bisher erhielten bzw. die für sie vom Krankenhaus eingezahlt wurde, jetzt selbst wirtschaften können. Doch der Preis des Spielraums ist die Senkung der monatlichen lohnartigen Zuwendungen der Kollegen, denn nur zu deren Lasten können sie Kosten berechnen. Infolgedessen sinken die Rentenbeiträge, die Krankenversicherungsbeiträge, es gibt kein 13. Monatsgehalt, sie erhalten keine Lebensmittelschecks und auch nicht die Vergünstigung von Reisen zum halben Preis“, zählte der Präsident der Ärztekammer auf.

Mária V. Horváth