Gute Ernte und doch katastrophales Jahr

Bei einer guten Ernte 2008 bilanziert die ungarische Landwirtschaft dennoch ein katastrophales Jahr. Hohe Preise wegen der Trockenheit des vorausgegangenen Jahres hatten die Kosten für die nötigen Materialen und Mittel bestimmt. Zugleich stürzte der Preis für Mais auf ein Drittel und von Weizen auf die Hälfte, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Landwirtvereine und Landwirt-Genossenschaften in Ungarn, István Jakab, laut MTI am Samstag auf einer Pressekonferenz.

Damit stünden die Mittel für die Produktion des nächsten Jahres nicht zur Verfügung. Die Landwirte hätten im Herbst bei der Aussaat bereits auf Kunstdünger verzichtet, und auch Qualitäts-Saatgut habe nicht gekauft werden können. Jakab zeigte sich sicher, dass auch für den Pflanzenschutz nicht genügend Geld vorhanden sein werde. Diese Situation werde sich schließlich auf die Lebensmittelpreise der kommenden Jahre auswirken.

Von der Regierung forderte Jakab, nachdem für die Rettung der Banken genügend Geld vorhanden war, nun auch für die Produktion der Landwirtschaft die nötigen Quellen zu geben, auch wenn das in Form von Krediten geschehe. Fördermittel der EU und des eigenen Landes müssten so schnell wie möglich ausgezahlt werden.