Pécs kann sein kulturhistorisches Kleinod wieder präsentieren
Pécs – Die Kulturhauptstadt 2010 kann ihr kulturhistorisches Kleinod wieder der Öffentlichkeit präsentieren. Im Dezember wurde die Restaurierung des frühchristlichen Friedhofskomplexes abgeschlossen. Die eindrucksvollen Zeugen der Vergangenheit werden in ihrer vollen Schönheit vom März dieses Jahres an vollständig wieder zu besichtigen sein, sagte der geschäftsführende Direktor der Pécs/Sopianae Örökség (Erbe), Jenö Újvári, der „Balaton Zeitung“. Die teils gut erhaltenen Überreste aus dem 4. Jahrhundert nach Christus stehen seit dem Jahr 2000 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.
Die erste Grabkammer war in Pécs, das zu römischer Zeit Sopianae hieß, zu Beginn des 18. Jahrhunderts gefunden worden. Darüber gibt es jedoch nur noch Aufzeichnungen. 1782 stießen Archäologen dann auf das erste, noch heute bestehende frühchristliche Bauwerk, die Grabkammer Petrus und Paulus. Außerdem sind die Grabkammer mit dem Krug, das altchristliche Mausoleum, die Cella Septichora sowie die Frühchristliche Friedhofskapelle, das bemalte Doppelgrab und das gemauerte Grabgewölbe in der Apáca-Straße zu besichtigen. Die wertvollen Zeugen längst vergangener Zeiten sind im nordwestlichen Teil der Innenstadt, innerhalb der teils noch gut erhaltenen Stadtmauer im Bereich des Szent István tér zu finden. An den Wänden der mit Malereien ausgestatteten Grabkammern sind christliche Symbole wie Christogramm, Taube, Weinkrug, Pokal und biblische Szenen dargestellt. Sie ähneln denen, die in den Katakomben von Rom gefunden wurden. Der Krug und der Pokal symbolisieren Bestattungsfeier oder die Eucharistie. Das oft erscheinende Christogramm bezieht sich auf die persönliche Anwesenheit Christi.
Michael Graeme