Viele Menschen interessieren sich aus den unterschiedlichsten Gründen für einen Kleingarten. Bietet dieser doch die Möglichkeit dem stressigen Alltag zu entfliehen und im „eigenen“ Stück Natur zu entspannen. In den warmen Monaten kann man sich mit Obst und Gemüse selbst versorgen. Auch die gesundheitlichen Aspekte sind beachtlich: Gartenarbeit verbrennt mehr Kalorien als gedacht und man kann bei angenehmer Ruhe einfach mal entspannen.
Sie interessieren sich aus Ihren ganz persönlichen Gründen auch für einen Kleingarten und möchten einen solchen pachten? Dann sollten Sie auf folgende Dinge achten, bevor Sie sich für Ihre kleine grüne Oase entscheiden.
Lage des Kleingartens
Ein Kleingarten ist kein Wochenendgarten und verlangt durch die Nutzungsvorgaben mehr Aufmerksamkeit. Sie werden in den warmen Monaten also mehrmals die Woche im Kleingarten vorbeischauen müssen.
Achten Sie deshalb auf eine gute Erreichbarkeit und eine gewisse Nähe zum Wohnort. Lange und umständliche Anfahrten werden auf Dauer mühselig und schmälern den Spaß am Garten. Dieser kann so leicht zu einer Belastung werden.
Innerhalb einer Gartenanlage sind Randlagen ideal. Wer die Auswahl hat, kann so viele Wege sparen. Denken Sie daran, dass alles über die Gartenwege in den Kleingarten transportiert werden muss. Ein Befahren der Gartenanlage ist in der Regel nur in Ausnahmefällen möglich.
Übernahmekosten und laufende Kosten
Die Übernahmekosten können laut einer Erhebung von de.statista.com regional stark variieren, je nach Nachfrage und Angebot. In diese Kosten fließen unterschiedliche Dinge mit ein, wie z. B. die Bebauung und die dauerhafte Bepflanzung, ob ein Brunnen vorhanden ist oder nicht, ja sogar ein eventueller Zaun. Den Wert eines Gartens muss der abgebende Pächter in der Regel schätzen lassen und das Wertgutachten Interessenten vorweisen. Diese können das Wertgutachten als Verhandlungsbasis nutzen. Je nach Region kann der endgültige Preis aber auch weit darunter oder weit darüber liegen.
Auch an die laufenden Kosten müssen Sie denken. Dazu können Sie rechnen: die Pacht, Mitgliedsbeiträge, Kosten für Wasser und Elektro, die Entsorgung von Abwässern, vereinsseitige Betriebskosten, Versicherungen, Kosten für die Bewirtschaftung des Gartens etc. Diese Kosten sind insgesamt überschaubar, können aber auch variieren.
Zustand des Gartens
Achten Sie genau auf den allgemeinen Zustand des Gartens. Entspricht er Ihren Vorstellungen? Gerade in den neuen Bundesländern stehen teilweise sehr viele Gärten leer. Dort können Sie zwar ein Schnäppchen machen, müssen dann aber mit viel Arbeit rechnen. Wenn Sie gleich etwas mehr Geld ausgeben möchten, können Sie oft einen Kleingarten schon in guten Zustand übernehmen.
Achten Sie besonders auf den Zustand der Bebauung. Sind die Dächer dicht und in guten Zustand? Das Dach ist immer das wichtigste an einem Gebäude. Ist dieses dicht, hat der Rest des Gebäudes oft auch eine gute Substanz.
Elektro, Wasser und Sanitär
Gleich vorab: einen Trinkwasseranschluss werden Sie in den seltensten Fällen in einem Kleingarten finden. Ein Elektroanschluss sollte aber unbedingt vorhanden sein. Im Idealfall gibt es auch sanitäre Einrichtungen, die den Vorgaben entsprechen. Ansonsten schafft z. B. eine Kompost-Toilette Abhilfe.
Eine Wasserquelle sollte dennoch vorhanden sein, z. B. in Form eines Brunnens. Im Sommer herrscht oft lange Trockenheit. Regenwasser ist die ideale Bewässerungsquelle, wird aber in Hitzephasen nicht ausreichen, um einen bewirtschafteten Kleingarten ausreichend mit Wasser zu versorgen.
Vorhandene Gartengeräte
Zur Bewirtschaftung eines Kleingartens braucht man geeignete Gartengeräte. Ein Rasenmäher zur Pflege des Rasens ist unerlässlich. Zur Pflege von Gehölzen sind eine Ast- bzw. Baumsäge und eine Gartenschere sinnvoll. Zur Bewirtschaftung der Beete eignen sich eine Grabegabel, eine Hacke und/oder eine Sternfräse mit Jätemesser und eine Harke. Die Harke werden sie im Herbst auch für das Laub benötigen.
Achten Sie bei der Übernahme eines Kleingartens daher darauf, ob zumindest eine Grundausstattung an Gartenwerkzeugen vorhanden ist und ob Sie über die Übernahme mit dem Vorpächter verhandeln können. Oft ist das kein Problem. Bedenken Sie jedoch, dass Gartengeräte, wie bspw. auch Gartenmöbel nicht Bestandteil des Wertgutachtens sind.
Nachbarn
Versuchen Sie auch, sich vorab einen Eindruck von Ihren möglichen zukünftigen Nachbarn zu machen. Das kann Ihnen viele Probleme und Belastungen ersparen. Sind diese offen und freundlich oder nehmen diese keine Rücksicht bezüglich Lärm und anderen Dingen. Sind deren Gärten gepflegt oder eine nie versiegende Quelle von unerwünschten Unkräutern. Fragen Sie diesbezüglich ruhig auch einmal beim Vorstand der Gartenanlage nach, mit dem Sie bei der Übernahme eines Pachtgartens in der Gartenanlage eh zu tun haben.
Fazit
Wenn Sie auf diese und weitere Ihnen wichtige Dinge achten, steht Ihren eigenen Gartenglück nichts mehr im Wege. Den perfekten Garten wird es wahrscheinlich nicht geben, aber zu viele Abstriche sollte Sie am Ende auch nicht machen. Ansonsten wird aus dem Gartenglück schnell Gartenfrust. Das muss nicht sein, wenn man weiß, was man möchte und benötigt.