Feuerwerk zu Silvester – ja oder nein? Debatte hat begonnen

Sankt Martin und Karneval sind wegen Corona schon gestrichen. Müssen auch Feiern und Feuerwerk zu Silvester wegen der Pandemie ausfallen? Die Debatte darüber nimmt gerade an Fahrt auf.

Keine großen Partys, aber wenigstens ein Feuerwerk: Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wollen, dass Silvester trotz Corona-Pandemie mit Böllern, Raketen und zumindest im kleinen Kreis gefeiert werden kann.

«Seit Monaten werden wir in der Politik gefragt, was wir alles absagen wollen oder eher müssen – Bundesliga, Festivals, Sankt Martin, Karneval», sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Preuß, der «Rheinischen Post». «Ich kann Ihnen versichern: Niemand will den Jahreswechsel verbieten.» Christof Rasche, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, sprach sich gegen ein Feuerwerksverbot, wie es in den Niederlanden geplant ist, aus. «Privates Feuerwerk und Böllern zu verbieten, wäre aus Sicht der FDP-Landtagsfraktion überzogen.»

Auch der Städte- und Gemeindebund NRW sprach sich gegen ein generelles Verbot von Feuerwerken und Böllern zu Silvester aus. «Natürlich müssen wir in Corona-Zeiten sehr genau hinschauen, was an Silvester möglich ist», sagte Präsident Roland Schäfer der Deutschen Presse-Agentur. «Große Partys können wir uns aus dem Kopf schlagen, soviel ist sicher. Aber deswegen sollten wir nicht direkt landesweit das Abbrennen von Feuerwerk verbieten.»

In Berlin hatten die Grünen mit Blick auf die Infektionslage gefordert, an Silvester neben großen Partys auch das Feuerwerk zu verbieten. Deutschland solle dem Vorbild der Niederlande folgen, hieß es bei den Berliner Grünen. Die NRW-Grünen sehen das anders: «Wenn vor Ort zentrale Feuerwerke so organisiert werden, dass größere Menschenansammlungen ausbleiben und Abstandsregeln eingehalten werden, können diese eine sinnvolle Alternative zur Böllerei auf öffentlichen Plätzen und Straßen sein», sagte Landtagsfraktionschefin Verena Schäffer der «Rheinischen Post».

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