Die von der regierenden rechtskonservativen Fidesz-Partei angekündigte Revolution in der Wahlkabine ist ausgefallen. Bereits vor Abschluss der Stimmenauszählung stand am Sonntagabend fest, dass die Beteiligung an der Kommunalwahl so gering war, wie schon lange nicht mehr. Bis 17.30 Uhr, also anderthalb Stunden vor Schließung der Wahllokale hatten nur 41,77 Prozent der Wahlberechtigten ihr Votum für einen Bürgermeistkandidaten abgegeben, berichtet die Web-Site index.hu. Seit 1998, als Fidesz erstmals bei der Parlamentswahl siegte, gab es kein so geringes Interesse für die Kommunalwahl.
Wie groß die Gleichgültigkeit in diesem Jahr ist, zeigt der Vergleich zu den Wahlen vor vier und vor acht Jahren, schreibt index.hu. Damals hatten schon jeweils nachmittags 15.00 Uhr mehr als ein Drittel der Wahlbürger ihre Stimme abgegeben. Die von Regierungschef Viktor Orbán geführte Fidesz hatte bei der Parlamentswahl im Frühjahr eine Zwei-Drittel-Mehrheit erzielt. Orbán sprach danach von einer Revolution in der Wahlkabine, die bei der Kommunalwahl nach dem Willen seiner Partei ihre Fortsetzung finden sollte.