Ungarn: Chefepidemiologe fordert rasche Massenimpfungen

Ungarns Chefepidemiologe hat gefordert, Impfstellen einzurichten, sobald Impfstoffe gegen Covid-19 allgemein verfügbar sind, um die Bevölkerung so schnell wie möglich impfen zu lassen – berichtet die Nachrichtenagentur MTI.

In einem Gespräch mit dem öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender M1 sagte János Szlávik vom Budapester Südpest-Krankenhaus, es sei eine „gute Nachricht“, dass erste Tests der in der Entwicklung befindlichen Covid-Impfstoffe gezeigt haben, dass sie zu über 90% wirksam sind. Das bedeutet, dass die Impfung von 50-60% der Öffentlichkeit ausreichen sollte, um eine größere Epidemie abzuwenden, sagte er.

Szlávik ermutigte die Bevölkerung, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, um Komplikationen durch die Krankheit zu vermeiden. Die neu entwickelten Impfstoffe hätten offenbar keine langfristigen Nebenwirkungen, sagte er und fügte hinzu, man erwarte, dass der Impfstoff unabhängig davon, wo er entwickelt werde, sicher sei. Er wies darauf hin, dass Ungarn als Mitglied der Europäischen Union Dosen von 4-5 Arten von Impfstoffen beschafft hat, von denen kleinere Proben bereits im nächsten Monat in das Land geliefert werden sollen.

Der leitende Epidemiologe sagte, Gesundheitsexperten auf der ganzen Welt seien sich einig, dass die Ersten, die gegen Covid geimpft werden sollten, die Kranken, die älteren Menschen und wichtige Arbeitskräfte wie Gesundheitspersonal, Lehrer und Polizeibeamte sein sollten. Szlávik warnte davor, dass die täglichen Fälle und Todesfälle in der kommenden Zeit weiter ansteigen könnten, und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Epidemie bis Weihnachten ihren Höhepunkt erreichen könnte.