«Power 100»: Black Lives Matter auf Platz eins

Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd kommt es unter dem Motto «Black Lives Matter» zu weltweiten Protesten. Auch auf die Kunstszene hat die Anti-Rassismus-Bewegung einen gewaltigen Einfluss.

Die internationale Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter steht an der Spitze des diesjährigen weltweiten Kunstrankings «Power 100».

Erstmals hat es damit eine Bewegung auf Platz eins der Liste der einflussreichsten Persönlichkeiten und Bewegungen der aktuellen Kunst geschafft. Das Ranking für 2020 wurde vom britischen Kunstmagazin «ArtReview» veröffentlicht.

Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai durch brutale Polizeigewalt habe Proteste in der ganzen Welt ausgelöst, schreibt «ArtReview».

In der Kunstwelt habe Black Lives Matter auf jeder Ebene Veränderungen vorangetrieben: Denkmäler würden gestürzt, Galerien diversifizierten eilig ihre Programme, zeitgenössische schwarze Künstler würden sichtbar, Museen überdächten, wen sie repräsentierten.

Auf Platz zwei stieg das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa auf, das die Kasseler documenta im Jahr 2022 kuratiert. Platz drei belegen Felwine Sarr und Bénédicte Savoy. Der senegalesische Ökonom und die in Berlin lehrende französische Kunsthistorikerin fordern die umfassende Rückgabe afrikanischer Kulturgüter an die ehemaligen Kolonien.

Infolge der Corona-Krise fielen viele Galerien dieses Jahr aus dem Ranking heraus – keine deutsche Galerie ist mehr vertreten. Dafür schaffte es die Medienkunstsammlerin Julia Stoschek erstmals auf die Liste und landete auf Platz 33. Die «Power 100» werden von einer etwa 20-köpfigen anonymen internationalen Jury erstellt.

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