Ehemaliger KZ-Wächter nach Deutschland ausgeliefert

Am Frankfurter Flughafen ist ein 95-Jähriger aus Tennessee von Ermittlern in Empfang genommen worden. Dem ehemaligen Wächter eines KZ-Außenlagers wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.

Die USA haben einen ehemaligen KZ-Wächter nach Deutschland ausgeliefert. Der 95 Jahre alte Friedrich Karl B. landete am Samstag auf dem Frankfurter Flughafen, wie ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Zuvor hatte der «Spiegel» über die bevorstehende Ankunft berichtet. B. kam den Angaben zufolge am späten Vormittag mit einem Ambulanzflugzeug in Frankfurt an. Die Bundespolizei übergab ihn dem hessischen Landeskriminalamt (LKA) zur Vernehmung. Ein LKA-Sprecher sagte, es liege ein Vernehmungsauftrag der Generalstaatsanwaltschaft Celle vor. Der Vorwurf laute Beihilfe zum Mord.

Nach Angaben von US-Behörden hat B. gestanden, als Wachmann in einem Außenlager des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme nahe dem niedersächsischen Meppen Gefangene bewacht zu haben. Er lebte zuletzt im Bundesstaat Tennessee.

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