Osaka kürt sich zur Australian-Open-Siegerin

Naomi Osaka gewinnt zum zweiten Mal die Australian Open. Im Endspiel von Melbourne hat die 23-Jährige die amerikanische Außenseiterin Jennifer Brady klar im Griff. Osaka streicht für ihren vierten Grand-Slam-Titel eine ordentlich Summe ein.

Die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka hat sich zum zweiten Mal zur Australian-Open-Siegerin gekürt.

Mit dem klaren 6:4, 6:3 im Endspiel gegen die amerikanische Außenseiterin Jennifer Brady wiederholte die 23-Jährige in Melbourne ihr Meisterstück von 2019. Nach einem nervösen Beginn ließ Osaka der Final-Debütantin im zweiten Satz keine Chance mehr und machte ihren insgesamt vierten Grand-Slam-Titel perfekt.

In der Weltrangliste wird Osaka am Montag vom dritten auf den zweiten Platz vorrücken. Brady verpasste am Tag vor dem Herren-Endspiel zwischen dem serbischen Rekordsieger Novak Djokovic und Herausforderer Daniil Medwedew aus Russland in ihrem ersten großen Finale ihren ersten Grand-Slam-Titel.

In der teilweise gefüllten Rod-Laver-Arena geriet die Außenseiterin schnell ins Hintertreffen. Doch auch die Favoritin wirkte im ersten Satz sehr angespannt. Osaka begann zwar mit gleich zwei Assen im ersten Spiel und mit einem schnellen Break, streute aber an diesem windigen Tag in der australischen Metropole zunächst zahlreiche unerzwungene Fehler ein. Eine 3:1-Führung nutzte Osaka zunächst nicht. Nach dem 4:4 entwickelte sich die Partie aber auch dank Fehlern von Brady klar zu Gunsten der ehemaligen Weltranglisten-Ersten.

Die Damen stehen im Tennis immer ein bisschen im Schatten der Herren. Weil die Herren-Topstars mit Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer eine derart beeindruckende Ära prägen und bei den Damen dominante Spielerinnen fehlen, die Siegerinnen immer wieder wechseln und manche in der Versenkung verschwinden. Osaka aber sticht heraus, ist eine Zukunftsfigur im Damen-Tennis und hat Star-Potenzial, auch weil sie auch zu sozialpolitischen Themen eine klare Meinung hat.

Zwei Tage nach ihrem Halbfinalerfolg über ihr Idol Serena Williams kam die 23-Jährige lange nicht an ihre Bestform heran. Sie steigerte sich im zweiten Satz aber deutlich, reduzierte ihre Fehlerquote und führte schnell 4:0. Drei Spielgewinne der Weltranglisten-24. ließ sie noch zu, ehe sie sich zur Nachfolgerin der amerikanischen Vorjahressiegerin Sofia Kenin kürte.

Für Osaka ist es der vierte Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere: Sie triumphierte bei den US Open 2018 sowie 2020 und den Australian Open vor zwei Jahren. Sie darf sich über ein Preisgeld von 2,75 Millionen australischen Dollar (rund 1,8 Millionen Euro) freuen und bestätigte auch ihre Form: Eine Niederlage hat sie zuletzt vor der Unterbrechung der Saison im vergangenen Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie im Februar 2020 im Fed Cup hinnehmen müssen.

Brady Finaleinzug ist bereits hoch anzurechnen. Sie war vor dem Turnier, wie andere Profis, darunter auch Erstrunden-Verliererin Angelique Kerber, von der strikten Quarantäne betroffen. Zwei Wochen steckte die Amerikanerin in ihrem Hotelzimmer fest und erreichte dennoch den größten Erfolg ihrer Karriere. Zu dem verhalf ihr auch ihr deutscher Trainer Michael Geserer, der frühere Coach von Julia Görges.

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