Remis gegen Schweden: Handballer wahren Olympia-Chance

Deutschlands Handballer dürfen nach dem Auftakt des Qualifikationsturniers in Berlin weiter auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Tokio hoffen.

Deutschlands Handballer haben im Rennen um das Tokio-Ticket einen bitteren Fehlstart in letzter Minute abgewendet und die Teilnahme an den Olympischen Spielen weiter in der eigenen Hand.

Die DHB-Auswahl kam am Freitag im Auftaktspiel des Ausscheidungsturniers in Berlin gegen den WM-Zweiten Schweden zu einem 25:25 (14:13). Bester deutscher Werfer war Marcel Schiller mit fünf Toren.

Am Samstag (15.35 Uhr/ZDF) trifft die deutsche Mannschaft auf den EM-Vierten Slowenien und kann dabei mit einem Sieg den nächsten Schritt machen. Zum Abschluss geht es am Sonntag gegen Außenseiter Algerien. Die ersten zwei Teams des Vierer-Turniers lösen das Olympia-Ticket.

Bundestrainer Alfred Gislason setzte überraschend den langjährigen Stammtorwart Andreas Wolff auf die Tribüne und gab den Routiniers Johannes Bitter und Silvio Heinevetter den Vorzug. Zudem wurde Aufbauspieler Juri Knorr nicht berücksichtigt. Die Skandinavier mussten kurzfristig auf ihren Top-Torschützen Hampus Wanne verzichten. Der Linksaußen vom deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt reiste aus persönlichen Gründen ab.

Die DHB-Auswahl war zu Beginn hellwach und geriet in der ersten Halbzeit nicht einmal in Rückstand. Die Abwehr mit den Kieler Rückkehrern Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold, die bei der Weltmeisterschaft schmerzlich vermisst wurden, stand weitgehend stabil. Dahinter sorgte Bitter mit einigen Paraden für zusätzliche Sicherheit.

Dennoch konnte sich das deutsche Team nicht absetzen, weil auch die Schweden in der Abwehr sehr kompakt standen und Torwart Andreas Palicka vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen eine starke Vorstellung bot. Lediglich einmal betrug der Vorsprung der DHB-Auswahl drei Tore – beim 11:8 in der 18. Minute.

«Es war eine ansprechende Leistung. Beide Mannschaften spielen sehr konstant und konsequent», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Pause. Und Teammanager Oliver Roggisch konstatierte: «13 Gegentore – damit kann man erst einmal leben. Wir spielen ganz ordentlich und müssen nur die Tore machen.»

Doch es kam anders. Das DHB-Team geriet beim 14:15 (33.) erstmals in Rückstand, weil im Angriff zu viele Würfe vergeben wurden. Immer wieder war Endstation bei Palicka. Erst nach sechseinhalb Minuten gelang der erste Treffer in der zweiten Halbzeit.

Der Spielfluss aus der ersten Hälfte war nun weg und das Vertrauen in die eigene Stärke schwand mit jedem Fehlwurf. Beim 17:20 (43.) reagierte Gislason mit einer Auszeit und nahm sich seine Schützlinge verbal zur Brust. «Wir müssen jetzt mal langsam Ruhe hier rein kriegen», forderte der 61 Jahre alte Isländer. In der spannenden Schlussphase kam sein Team noch einmal zurück und wendete die drohende Niederlage noch ab.

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