Milliardenstrafe für Auchan in Ungarn

Die ungarische Wettbewerbsbehörde GVH verdonnerte die französische Supermarktkette Auchan zu einer Geldstrafe von mehr als 1,61 Milliarden Forint wegen Missbrauch der eigenen Machtposition auf dem Markt und unlauterem Geschäftsgebaren. Auchan äußerte sich der Presse gegenüber, dass die Vorwürfe haltlos sind, Auchan habe keine Gesetze verletzt. Die Auchan-Kette wehrt sich gegen die beispiellos hohe Strafe.

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GVH zufolge habe Auchan das Handelsgesetz verletzt, weil unter der Bezeichnung „nachträgliche Preisrabatt-Unterstützung“ einseitig eine Summe auf den Preis von Waren der Zulieferer aufgerechnet worden sind, damit diese in das Sortiment von Auchan aufgenommen werden. Das Gesetz verbietet die einseitige Aufrechnung von Summen auf die Zulieferpreise, nur damit die Waren ins eigene Sortiment aufgenommen werden, heißt es in der Begründung der GVH. Des Weiteren dürften die Abnehmer keine vom Zulieferer nicht beanspruchten Dienstleistungen berechnen.

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Den Prüfungen von GVH zufolge habe Auchan in der Zeit vom 1. Juni 2006 bis 31. Dezember 2014 von Dreiviertel der Zulieferer eine gesonderte, nicht prozentual vom Umsatz abhängige, nachträgliche Rabattunterstützung auf den Nettowert des gesamten Warensortiments verlangt, nur damit die Waren in das Sortiment der Supermarktkette aufgenommen werden, bzw. dort verbleiben können. GVH habe keinerlei Dienstleistungen gefunden, die als Gegenleistung für diese Summen oder als Leistungsanreiz angesehen werden könnten.

Auchan ist eine französische Kette mit rund 840 SB-Warenhäusern, 820 Supermärkten sowie 360 Einkaufszentren in 16 Ländern in Europa und Asien. Auchan wurde 1961 von Gérard Mulliez in Roubaix gegründet. In Mittel- und Osteuropa betreibt Auchan neben Ungarn Filialen in Polen, Russland, Rumänien und in der Ukraine.