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Digitalisierung in Ungarn: Wie geht die Transformation voran?

In Budapest rauschen die Straßenbahnen vorbei, während Glasfasertrassen in den Boden gelegt werden. Auf dem Land entstehen Masten für 5G und selbst entlegene Dörfer haben inzwischen die Chance, per Satellit schnelles Internet zu nutzen. Ungarn ist beim Ausbau seiner Netze sichtbar vorangekommen, doch der digitale Wandel ist mehr als Technik. Digitalisierung wird auch daran gemessen, ob Verwaltung, Schulen und Unternehmen dieses Fundament nutzen, um Abläufe tatsächlich zu modernisieren.

Mann im Anzug präsentiert Statistiken auf einem Laptop

Eine Strategie, die Tempo vorgibt

Die ungarische Digitalisierungsstrategie 2022 bis 2030 bildet das Rückgrat der Transformation. Vier Schwerpunkte bestimmen die Richtung: ein leistungsfähiges Netz, digitale Kompetenzen, eine moderne Wirtschaft und Verwaltungsangebote, die online funktionieren.

Die digitalen Ziele in Ungarn sind klar beziffert: Bis 2030 sollen 95 Prozent der Haushalte über Gigabit-Anschlüsse verfügen. Schon 2025 soll 5G zwei Drittel des Landes abdecken. Alle Schulen und Hochschulen erhalten bis dahin Verbindungen mit mindestens einem Gigabit pro Sekunde. Hinzu kommt eine Verdoppelung der IT-Absolventen, damit genügend Fachkräfte verfügbar sind. Außerdem sollen kleine und mittlere Unternehmen stärker auf Cloud-Dienste und Datenanalysen setzen, während Start-ups durch gezielte Programme wachsen können.

Wie neue Technologien Einfluss auf die Märkte ausüben

Wie rasant ganze Märkte durch Technologie verändert werden, zeigt insbesondere die Glücksspielbranche. Hier prägen digitale Identitätsprüfungen, automatisierte Schutzmechanismen und neue Zahlungsweisen die Entwicklung. Plattformen arbeiten mit hohen Standards, die weit über diesen Sektor hinaus Wirkung entfalten.

Ein Blick auf https://de.pokerstrategy.com/casino/neue-online-casinos/ macht deutlich, wie Anbieter auf Innovation setzen. Dort wird klar, dass moderne Verfahren vor allem beim Onboarding, Payment oder Spielerschutz längst selbstverständlich sind. Technologien aus diesem Umfeld landen später auch in anderen Branchen – sei es beim sicheren Bezahlen, bei Betrugsprävention oder bei der Analyse großer Datenmengen.

Der Glücksspielmarkt wirkt damit wie ein prägnantes Anschauungsbeispiel, bei dem klar wird, was digitale Transformation praktisch bedeutet. Und zwar konkrete Werkzeuge, die Prozesse effizient und sicher verändern.

Netze als starkes Fundament

Beim Blick auf die Infrastruktur zeigt sich Ungarn im Vergleich zu anderen europäischen Ländern von seiner stärksten Seite. Glasfaserleitungen erreichen immer mehr Haushalte und die Zahl der Gigabit-Anschlüsse steigt. Die 5G-Abdeckung konzentrierte sich anfangs auf Ballungsräume, inzwischen werden auch ländliche Regionen erschlossen.

Damit entlegene Gemeinden nicht abgehängt bleiben, werden Satellitendienste eingesetzt. Testprojekte mit Plattformen in großer Höhe sollen zusätzliche Reichweite schaffen. Finanziert wird das Ganze durch ein Zusammenspiel von staatlichen Mitteln und privaten Investitionen.

Wissen und Fähigkeiten entscheiden über den Nutzen

Trotz aller Leitungen und Masten bleibt die Frage, wie die Menschen in Ungarn damit umgehen. Nur etwa die Hälfte der Bevölkerung verfügt über grundlegende digitale Kenntnisse. Ein Wert, der unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Programme sollen hier Abhilfe schaffen. Schulen erweitern den Informatikunterricht, Hochschulen gestalten ihre Arbeitsweisen praxisnäher. Erwachsene erhalten Zugang zu Weiterbildungsangeboten, die den Umgang mit Cloud-Diensten oder Datenplattformen vermitteln.

Verwaltung zwischen Anspruch und Alltag in Ungarn

In Ungarn ist der technische Fortschritt spürbar, allerdings ist er noch nicht überall im Alltag angekommen. Seit einigen Jahren nutzt fast jede Gemeinde das einheitliche Plattformmodell „Municipality ASP“, das über 2 994 Gemeinden (also mehr als 93 Prozent der lokalen Verwaltungsstellen) verbindet. Darauf aufbauend läuft die zentrale Plattform Magyarorszag.hu, gekoppelt mit dem Electronic Government Backbone – einem sicheren Netz, das alle 18 Komitatsverwaltungen und die Hauptstadt Budapest verbindet.

In der Praxis klappt vieles bereits online: Anträge, Genehmigungen, Zahlungen oder Registereinträge lassen sich vielerorts erledigen. Aber nicht immer endet alles digital. Auch in Ungarn kann es im Verwaltungsalltag vorkommen, dass ein Bauantrag zwar online gestellt werden kann, anschließend aber ein Formular bei der zuständigen Behörde persönlich abgegeben werden muss. Solche Brüche sind bislang kein Sonderfall.

Ja, Ungarn hat die Grundlagen für die Digitalisierung gelegt: Zentralregister, digitale Signaturen und ein landesweites Regierungsnetz liegen bereit. Jetzt kommt es darauf an, diese Infrastruktur auch im Alltag zu leben. Und zwar so, dass ein Vorgang tatsächlich von Start bis Ende komplett digital abgewickelt werden kann.

Unternehmen zwischen Nachholbedarf und Chancen

Kleine und mittlere Unternehmen machen den Großteil der ungarischen Wirtschaft aus, doch bei der Digitalisierung liegen sie weiterhin hinter dem EU-Durchschnitt (DESI Hungary). Laut dem Index nutzen nur wenige Betriebe Cloud-Dienste, Big-Data-Anwendungen oder KI in größerem Umfang.

Um diesen Rückstand aufzuholen, setzt die Regierung auf gezielte Förderprogramme. Mit Digital-Gutscheinen, Beratungsangeboten und den Digital Innovation Hubs erhalten KMU Unterstützung beim Einstieg in neue Technologien. Zudem unterstützt das Digital Welfare Programme Industry 4.0 gezielt die Modernisierung in Produktionsbetrieben.

Herausforderungen bleiben: Fachkräftemangel, hohe Investitionskosten und veraltete IT-Systeme bremsen die Transformation in Ungarn. Gleichzeitig liegt hier großes Potenzial, insbesondere in der Automobil- und Fertigungsindustrie. Automatisierte Fertigungsstraßen, digitale Lieferketten und intelligente Qualitätskontrolle könnten den Standort langfristig aufwerten und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Städte und Forschung als Motoren der digitalen Entwicklung

Ungarns Städte gehören zu den aktiven Treibern der digitalen Transformation. Beispielsweise in Győr wird an intelligenter Verkehrssteuerung gearbeitet. Debrecen setzt auf Sensoren zur Luftqualität und in Szeged laufen Projekte zur energieeffizienten Straßenbeleuchtung. Ampeln passen sich zunehmend an Echtzeitdaten an und offene Plattformen stellen Umwelt- oder Verkehrsdaten Bürgern und Unternehmen zur Verfügung.

Solche Vorhaben entstehen nicht isoliert. Nationale Programme wie „Modern Cities“ und das „Digital Welfare Programme“ geben den finanziellen und organisatorischen Rahmen vor, während das Lechner Center als staatliche Koordinationsstelle die Projekte bündelt und ihre strategische Ausrichtung sicherstellt.

Auch Forschung und Hochschulen spielen eine zentrale Rolle. Universitäten in Budapest und anderen Städten arbeiten mit Industriepartnern zusammen, um Prototypen aus den Laboren in marktfähige Lösungen zu überführen. Parallel baut das Land seine Rechenkapazitäten aus. Mit bis zu 15 Petaflops will Ungarn den Schritt schaffen, Forschung und Entwicklung auf international konkurrenzfähiges Niveau zu heben.

Ein Platz im Mittelfeld Europas

Im europäischen Vergleich liegt Ungarn bei der Digitalisierung im Mittelfeld. Im DESI-Ranking steht das Land auf Platz 16 von 27 Mitgliedsstaaten. Die Stärken sind unverkennbar: solide Netze und gute Konnektivität. Schwächen bestehen bei digitalen Kompetenzen, Unternehmensdigitalisierung und der Nutzung von E-Government.

Das politische Ziel wurde in den Nachrichten klar formuliert: Bis 2030 will Ungarn zu den zehn führenden Digitalstaaten Europas zählen. Ob das gelingt, hängt davon ab, ob Investitionen, Bildung und Verwaltung mit derselben Geschwindigkeit voranschreiten wie die Netze.

Vom Fundament zur echten Transformation

Ungarn hat beim Ausbau seiner Netze in den letzten Jahren sichtbar an Tempo zugelegt. Glasfaser, 5G und ergänzende Technologien schaffen ein Fundament, das im europäischen Vergleich überdurchschnittlich abschneidet. Doch Digitalisierung endet nicht bloß bei der Infrastruktur.

Der Erfolg hängt davon ab, ob digitale Kompetenzen in der Breite ankommen, wie kleine und mittlere Unternehmen ihre Modernisierung vorantreiben und ob Verwaltungsprozesse vollständig online funktionieren. Programme und Strategien sind in Ungarn vorhanden und die Grundlagen liegen bereit. Jetzt zählt die Umsetzung im Alltag.

Wenn es gelingt, Bildung, Verwaltung und Wirtschaft in gleichem Takt voranzubringen, könnte Ungarn das Ziel erreichen, sich bis 2030 in der Spitzengruppe der europäischen Digitalstaaten zu etablieren.