Immer mehr Kältetote in Ungarn

Der Winter fordert in Ungarn immer mehr Menschenleben. Allein im nordostungarischen Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén sind in diesem Winter bisher 17 Menschen erfroren. Zuletzt starb ein 47-jähriger Obdachloser in einem unbewohnten Haus dieses Komitats in Szerencse.

Die Polizei verwies am Donnerstag darauf, dass Kälte und Alkohol ein tödlicher Cocktail sein können. Bei den meisten Todesfällen habe Alkohol eine Rolle gespielt. So sei ein 30-Jähriger Ende vergangenen Jahres auf dem Hof seines Hauses gestorben, weil er in seiner Trunkenheit nicht mehr bis in seine Wohnung kommen konnte. Einen 57-Jährigen fand die Polizei vor einigen Tagen zwischen Weinkellern, weil er unter Alkoholeinfluss gefallen war und nicht mehr aufstehen konnte.

Wie in den früheren Jahren arbeitet die Polizei mit dem Roten Kreuz, karitativen Organisationen, Gesundheitseinrichtungen und Mitarbeitern der Straßenaufsicht zusammen. Zugleich sieht die Polizei im Kampf gegen den Kältetod eine gesellschaftliche Aufgabe. Sie fordert dazu auf, größere Aufmerksamkeit Obdachlose, Alte und Alleinstehende zu verenden.

Milliarden-Programm für den Balaton startet

Der Balaton steht offenbar vor einer milliardenschweren Investitions-Offensive. Hotels, Erholungsparks und andere touristische Einrichtungen für mehr als 100 Milliarden Forint (über 500 Millionen Euro) wollen die Gesellschaft SCD Holding und ein irischer Investor gemeinsam bauen, berichtet das staatliche ungarische Fernsehen am Mittwoch in seinen Online-Nachrichten.

Noch in diesem Jahr starten die beiden beteiligten Gesellschaften in Siófok, Balatonszemes, Badacsony und Balatonalmádi Investitionen für insgesamt rund 15 Milliarden Forint. Den Schutz der Umwelt am größten mitteleuropäischen See hätten die Investoren zugesagt.

Beide Seiten vereinbarten die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens, das die vorgesehenen Entwicklungen um den Plattensee in die Hand nehmen soll. Roger Dunlop von der irischen Investorengruppe Quinlan Private bestätigte das Entwicklungsprogramm für rund eine halbe Milliarde Euro. Umweltminister Gábor Fodor betonte die Bemühungen zur Erhaltung der Umwelt. „In diesem Land können wir mit dem Schilf am Balaton, dem Kleinen Balaton, mit der Tier- und Pflanzenwelt eine wunderbare Natur-Kultur zeigen.“ Dem Qualitätstourismus gehöre die Zukunft, „einem solchen Tourismus, der deshalb hierherkommt, weil wir die natürlichen Werte gut bewahren“.

„Bei unsren größten Invetitionen werden wir gleichsam ausnahmslos alternative Energiequellen einzusetzen versuchen, und zum Umweltbewusstsein gehört unter anderem die Abfallwirtschaft“, sagte der Chef der SCD Holding, Gellért Jászai. „Ich meine, 80 bis 90 Prozent unseres Territoriums wird auch weiter Grünfläche bleiben.“

Ungarns Gesetzgeber sagen Rauchen den Kampf an

Auch Ungarn will im Kamf gegen das Rauchen eine härtere Gangart anschlagen. Derzeit wird ein Gesetz vorbereitet, das das Rauchen an geschlossenen öffentlichen Plätzen verbietet, gab Gesundheitsministerin Ágnes Horváth am Mittwoch in Budapest bekannt. Ziel des Gesetzes solle sein, dass keiner die Gesundheit anderer schädigen kann.

Bereits im Mai vorigen Jahres hatte die Ministerin angekündigt, dass die Regierung das Rauchen auf diese Weise drastisch zurückdrängen möchte. Damit wolle sich Ungarn der Brüsseler Initiative des Grünbuches über ein rauchfreies Europa anschließen.

Grippe-Epidemie in Ungarn

Eine Grippe-Epidemie hat nach Angaben des Landeszentrums für Epidemiologie mehrere Komitate Ungarns erfasst. In fünf von insgesamt sieben Verwaltungsregionen wurde die Schwelle zur Epidemie (200/100 000 Einwohner) überschritten. Bei virologischen Untersuchungen von Proben wiesen Fachleute des Zentrums die Viren A (H1) und B nach. Innerhalb der Regionen sind die Komitate unterschiedlich betroffen. In vier Komitaten wurde hohe Influenza-Aktivität, in sieben, darunter der Hauptstadt Budapest, mittlere Aktivität registriert.

In der zweiten Woche des Jahres erhöhte sich die Häufigkeit der Erkrankungen im Vergleich zur vorangegangenen Woche auf das Doppelte. Zwischen dem 7. und dem 13. Januar suchten 30 000 Patienten mit Influenza-Symptomen einen Arzt auf, berichtet das Zentrum.

In dieser Woche meldeten sich ausnahmslos in allen Komitaten mehr Patienten mit grippeartigen Merkmalen beim Arzt. In Nordungarn und der südlichen Großen Tiefebene, die zuvor nicht betroffen waren, verdreifachte sich die Zahl der grippeähnlichen Krankheitsfälle und stieg damit am stärksten. In den drei transdanubischen Regionen, dem Gebiet westlich der Donau, erhöhte sich die Zahl der Erkrankungen auf das Zweieinhalbfache, in Mittelungarn und der nördlichen Tiefebene auf das Eineinhalbfache.