Fünf Menschen bei Sturm aus dem Balaton gerettet

Siófok – Fünf Menschen hat die Wasserpolizei aus dem stürmischen Balaton gerettet, meldet die Nachrichtenagentur MTI am Dienstag. Am Vorabend nach 20.00 Uhr sei die Sturm-Warnstufe 2 für den Plattensee ausgerufen worden. Danach kam Sturm mit 80 Stundenkilometern auf dem Erholungsgebiet auf, teilte der Chef der Wasserpolizei, László Horváth, der Agentur mit. Später wurde der Sturm noch stärker. Patrouillenschiffe der Polizei machten auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam.
Dreimal wurde die Polizei nach Angaben Horváths alarmiert. Einmal hatte der Wind zwei Menschen, die sich an eine Luftmatratze klammerten, vom Südufer weggerissen, Bei Balatonvilágos geriet ein Mensch in einem Gummiboot in Gefahr. In der Nähe von Fonyód steckten Angler auf einem Steg fest und baten per Handy um Hilfe. Im bisherigen Verlauf dieses Jahres rettete die Polizei schon 124 Menschen aus dem Wasser, doppelt so viel wie im vorigen Jahr.

Neue Teilstrecken der Balaton-Autobahn vor der Übergabe

Budapest/Siófok – Die Autobahn M7 wird in allernächster Zeit durch die Übergabe neuer Teilstrecken verlängert. Dabei handelt es sich um einen 12 Kilometer langen Abschnitt im Gebiet von Nagykanizsa und um 14 Kilometer Strecke zwischen Zamárdi und Balatonszárszó, berichtet das Unabhängige Balaton Multimedia Zentrum. Zuerst ist am 8. August die Eröffnung des bei Zamárdi beginnenden Teilstücks geplant. Es umfasst auch die zwei Kilometer lange Brücke von Kõröshegy, die noch vor der offiziellen Inbetriebnahme für ein bis zwei Tage Fußgängern und Radfahrern gehören soll.

Am 24. August soll dann das andere Teilstück bei Nagykanizsa in Richtung kroatische Grenze folgen. Nach Angaben der Verantwortlichen hätte dort der Verkehr schon Ende vorigen Jahr rollen müssen. Die Fertigstellung des im gesamten Streckenverlauf noch fehlenden 33 Kilometer lange Abschnitts zwischen Nagykanizsa und Keresztúr ist bis Sommer nächsten Jahres vorgesehen.

Orfü wird 2010 Dorf der ungarischen Gastronomie

Orfü – Mit lukullischen Genüssen will eine Kommune in der Baranya auf sich aufmerksam machen: Orfü wird im Jahr 2010 Dorf der ungarischen Gastronomie. Es schließt sich damit dem Programm von Pécs als Kulturhauptstadt Europas 2010 an, berichtet die Regionalzeitung „Dunántúli Napló“. Der Plan fand auch die Unterstützung des Ungarischen Nationalverbandes für Gastronomie. Für die Realisierung seines Vorhabens reichte Orfü eine Bewerbung bei der Leitung der Kulturhauptstadt ein.

Das Dorf in der Nähe des Komitatszentrums Pécs (Fünfkirchen) ist für seine umfangreichen Initiativen bekannt. Alljährlich bietet es vom Bärlauchtag bis zum Landes-Reitertreffen der Kinder 13 großen Veranstaltungen eine Heimat. Künftig wird zu jedem touristischen Ereignis in Orfü die Dorfgastronomie eine Rolle spielen. Der „Testlauf“ ist für 2008 vorgesehen. Im darauffolgenden Jahr werden die Gäste schon regulär mit Meisterwerken der Kochkunst Ungarns, darunter insbesondere der Baranya, umworben.

Über 500 Prostituierte meldeten sich zur Fortbildung

Budapest – Der Interessenverband der Prostituierten in Ungarn meldet einen wesentlichen Erfolg: Mehr als 500 Prostituierte haben sich zu Fortbildungslehrgängen gemeldet, die in den nächsten Wochen beginnen sollen. Unter dem Titel „Stimulierung der Rückkehr von Frauen auf den Arbeitsmarkt“ gewann der Verband dafür über 15 Millionen Forint Unterstützung von der EU, berichtet die Online-Ausgabe der Zeitung „Vasárnap Reggel“ (Sonntagmorgen). Die Lehrgänge sollen die Prostituierten befähigen, ihr Gewerbe als Steuern zahlende Einzelunternehmerinnen und von Zuhältern unabhängig zu betreiben.

„Hauptsächlich aus Budapest und Umgebung kamen Interessenten zu uns“, sagte Verbands-Chefin Ágnes Földi der Zeitung. „In den Großstädten der Provinz war es eher unser Verband, der die Freudenmädchen auf die Möglichkeit aufmerksam machte.“ In Ungarn sind etwa 15 000 Sexarbeiterinnen tätig, schreibt das Blatt. Nach Statistiken haben im Jahre 2005 Männer im Alter von über 15 Jahren fast 125 Milliarden Forint (rund 600 Millionen Euro) für Dienste von Prostituierten ausgegeben. Der Staat kann sich durch Besteuerung der Dienstleistungen zusätzliche Einnahmen erhoffen.

Prositution ist in Ungarn seit 1999 legal. Auf die Idee zu den Lehrgängen kam der Prostituierten-Verband, nachdem die Polizei in Pécs die Daten von 18 Prostituierten nach Kontrollen an das Finanzamt mit der Begründung weitergeleitet hatte, dass diese keine Einkommensteuer zahlen. Daraufhin wurden die Einnahmen behördlich geschätzt und entsprechende Strafen festgelegt. Der Verband habe versucht, dem Ganzen eine gute Seite abzugewinnen, sagte Földi. Wenn die Prostituierten zu Unternehmerinnen würden, bedeute dies auch Vorteile für sie. „Durch ihre Steuer- und Beitragszahlungen würden sie an den medizinischen Dienstleistungen teilhaben und außerdem könnten sie einen Teil ihrer Ausgaben absetzen.“