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Ungarn erwartet Grippe-Höhepunkt im Dezember

Die Welle der neuen Grippe wird in Ungarn vermutlich um die Weihnachtszeit ihren Höhepunkt erreichen. Das ergaben Einschätzungen, über die die Direktorin des Zentrums für Europäische Krankheitsvorbeugung und Kontrolle, Zsuzsanna Jakab, am Wochenende berichtete. Im privaten Rundfunksender InfoRadio erklärte sie, in den vergangenen zwei bis drei Wochen habe sich die Zahl der Todesfälle wegen des H1N1-Virus in der EU verdoppelt. Die Daten seien beunruhigend, weil sie das Vordringen der Grippe-Epidemie anzeigten.

In Island und Irland seien von der Epidemie gegenwärtig am stärksten erfasst, sagte Jakab. In weiteren zwölf EU-Ländern habe sie sich ausgebreitet. Beunruhigend sei, dass die Zahl der Erkrankungen sich auch in den Nachbarländern Ungarns sprungartig erhöhte.

Die Expertin betonte, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den in Ungarn hergestellten Impfstoff gegen die neue Grippe als eines der effektivsten Vakzine bezeichnete. Da die Impfung innerhalb von zwei Wochen ihre Wirkung entfalte, sei keine Zeit zu verlieren, mahnte Jakab.

Unterdessen wurde bekannt, dass in Ungarn weitere zwei Menschen an den Folgen der neuen Grippe gestorben sind. Dabei handelt es sich um einen 55jährigen Mann aus dem Komitat Szolnok und eine 73-jährige Rumänin, die sich wegen Kreislaufproblemen im Krankenhaus befanden. Bei einem der Opfer wurde das H1N1-Virus bereits nachgewiesen, bei dem anderen sind die Tests noch im Gange. Keiner der beiden Patienten soll den Angaben zufolge gegen die Grippe geimpft gewesen sein.

Ungarn: Inflation stagniert

Die Verbraucherpreise in Ungarn sind im Oktober 2009 gegenüber den beiden Vormonaten nahezu unverändert geblieben. Dies geht aus Angaben der Zentralen Statistikbüros (KSH) hervor. Experten waren dagegen in ihren Vorhersagen eher von einem leichten Anstieg der Inflation ausgegangen.

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Drei Mal lebenslänglich in Ungarn nach Lynchjustiz

Nach der grausamen Ermordung eines Lehrers in der Gemeinde Olaszliszka (Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén) hat das Berufungsgericht in Debrecen das Urteil aus der ersten Instanz verschärft. Drei Täter müssen lebenslang hinter Gitter, bei einem weiteren Täter verlängert sich die Haft von zunächst 15 auf 17 Jahre. Bei weiteren vier Angeklagten blieb es bei 15 Jahren Haft in zwei Fällen und je 10 Jahren im Jugend-Strafvollzug.

Die Tatbeteiligten hatten am 15. Oktober 2006 einen Lehrer vor den Augen seiner Kinder erschlagen. Motiv für die Bluttat war, dass der Mann mit seinem Auto ein am Straßenrand laufendes kleines Mädchen gestreift hatte. Das Kind war in den Graben gefallen, aber unverletzt geblieben.

Die acht ermittelten Tatbeteiligten waren anschließend wegen besonders grausamen Mordes teils als Mittäter, teils als Anstifter wegen besonders grausamen Mordes vor Gericht gestellt worden. Der Vater des Mädchens erhielt schon damals eine lebenslange Freiheitsstrafe, die jetzt bestätigt wurde. Für ihn besteht erst nach Ablauf von 30 Jahren eine Chance, wieder auf freien Fuß zu kommen. Auch die Mutter des Kindes und ein Bruder gehörten zu den Tätern.

Ungarn in Sorge wegen Lebensniveau und Klimawandel

Die Ungarn machen sich in erster Linie wegen der angeblichen Untätigkeit ihrer Regierung, wegen des Rückgangs des Lebensniveaus und wegen des Klimawandels Sorgen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Tarki vom Sommer dieses Jahres, dessen Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden.

Dabei ist mit 69 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der Teil am größten, der wegen der Untätigkeit der derzeitigen Regierung besorgt ist. Hier wiederum sind die älteren und die auf dem Lande lebenden Menschen am meisten in Sorge, während die Budapester und Menschen mit Diplom unter dem Durchschnitt liegen.

Wegen des Verfalls des Lebensniveaus liegen Ungarn mit Diplom mit 50 Prozent unter dem Durchschnitt, der mit 59 Prozent angegeben wird, während Diplomierte (48 Prozent), und auf dem Lande Lebende (55 Prozent) und Bewohner von Komitatsstädten (41 Prozent) sich um den Klimawandel am meisten Sorgen machen. Der Vormarsch von Rechtsextremisten macht 45 Prozent der Befragten besorgt, vor allem aber ältere Menschen (52 Prozent), am wenigsten Leute zwischen 18 und 30 Jahren (34 Prozent)