Eisenbahner streiken landesweit

Die Eisenbahner in Ungarn weiten ihren derzeitigen Streik am Sonntagabend 18.00 Uhr unbefristet auf das ganze Land aus. Das teilte der Präsident der Freien Gewerkschaft der Werktätigen der Eisenbahn, István Gaskó, laut MTI in Budapest mit. Am Nachmittag wollten die Eisenbahner noch mit Vertretern der Vereinigten Gewerkschaft der Luftfahrt darüber verhandeln, wie die bereits seit Tagen dauernde Arbeitsniederlegung auf dem Budapester Flughafen Ferihegy mit der der Eisenbahner verbunden werden kann, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Der Eisenbahnerstreik hatte bereits am Sonntag 00.00 Uhr begonnen, jedoch zunächst hauptsächlich Nordungarn betroffen.

Der Pressechef der Ungarischen Staatsbahn (MÁV) erklärte zuvor, im Raum der Städte Debrecen und Miskolc fuhren jeweils 50 Prozent der Züge, im übrigen betroffenen Gebiet waren es 90 Prozent. In Transdanubien war der Zugverkehr in der Nacht noch nicht behindert. Auf den wichtigsten Bahnhöfen in der Hauptstadt arbeiteten die Eisenbahner, Züge wurden zu Ankunft und Abfahrt abgefertigt.

In den vergangenen elf Monaten hatten sich die Bahn und die Gewerkschaft rund 60 Mal zu Gesprächen getroffen. Der seit Anfang Februar währende Arbeitskampf war dabei mehrfach unterbrochen worden. Diesen Montag nehmen die beiden Seiten erneut am Verhandlungstisch Platz.