Geopark am Balaton

Präsentation der geologischen, historischen und kulturellen Besonderheiten

Unter dem Namen Bakony-Balaton Geopark wurde mit der Anlegung des ersten Geoparks in Ungarn begonnen. Derzeit existieren in Europa insgesamt 25 solcher Parks.

„Eine Besonderheit der Geoparks ist es,“ erklärt László Balogh, der Leiter der Direktion des Balatoner Nationalparks, „dass auf einem bestimmten Gelände beachtliche geologische, historische und kulturelle Werte konzentriert vorhanden sind und die Lebensräume eine sehr große Vielfalt aufweisen, so dass sie die Grundlage zur Schaffung eines Geotourismus bilden. Der Bakony-Balaton Geopark – dessen Gebiet annähernd zweimal so groß ist wie das des Nationalparks Balaton-Oberland – kann durch die Eingliederung in das europäische Netz von nicht abzuschätzender Bedeutung für die Gegend sein.“

Die ersten Parks wurde vor 6 Jahren geschaffen, heute hat das Netz der europäischen Geoparks schon 25 Mitglieder. Die meisten Parks sind bisher in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien geschaffen worden.

Barnabás Korbély, der Mitarbeiter des Nationalparks und Projektleiter des Geoparks sagte, dass die Einheimischen das Logo des Geoparks zum Verkauf eigener Qualitätsprodukte und Leistungen benutzen können. Als Beispiel führte er an, dass in einem deutschen Geopark der Verkauf von einer auf die vor Ort vorhandenen vulkanischen Überreste verweisenden, fünf bis zehn Euro kostenden Plüschfigur namens Basalt-Willi eine riesige Einnahmequelle darstellt. „An zahlreichen Orten wurden Nationalparks zu dem Zweck geschaffen, die verschiedensten touristischen Projekte mit den Gesichtspunkten des Natur- und Umweltschutzes in Einklang zu bringen“, sagt Barnabás Korbély. „Deshalb übernahmen wir die Rolle des Initiators und Koordinators bei der Schaffung des auf 1300 Quadratkilometer geplanten Bakony-Balaton Geoparks.“

Zur erfolgreichen Betreibung eines Geoparks ist das gemeinsame Engagement zahlreicher Organisationen – der kommunalen Selbstverwaltungen, der Unternehmer, der Bürgerverbände, der Bildungs- und Kulturinstitutionen – nötig. Von László Balogh erfuhren wir, dass die Leitung des geplanten Geoparks ein innerhalb der Direktion des Balaton Nationalparks aufzustellendes Gremium übernimmt, dafür werden allerdings keine direkt von dem Staatshaushalt kommenden Mittel zur Verfügung gestellt, so dass die Kosten aus Bewerbungen um verschiedenste Unionsausschreibungen gedeckt werden müssen. Der Direktor konnte vorerst nicht sagen, was die Betreibung des Geoparks kosten wird. Aus den Plänen geht jedoch hervor, dass als Zentrum des Bakony-Balaton Geoparks der im Kali-Becken befindliche, geologische Ausstellungsort Hegyestü geschaffen wird, während die sogenannten Tore zum Geopark – das heißt die Informationspunkte – in Csopak und Tapolca eröffnet werden. László Balogh sagte, dass er hofft, dass der Geopark noch in diesem Jahr geschaffen wird, so dass man sich im nächsten Jahr mit einer erfolgreichen Ausschreibungsbewerbung dem Netz der europäische Geoparks anschließen kann.