Panzerabwehrgranate verschwunden

Chef des Generalstabs fordert schärfere Vorschriften

Bisher wurde die von der Schulter abzufeuernde Panzerabwehrgranate nicht gefunden, die vor einigen Tagen von dem Várpalotaer Schießplatz verschwand – erfuhr man von Zoltán Dániel-Tóth, dem Sprecher der Komitatspolizeibehörde Veszprém. Dániel-Tóth teilte mit, dass gegen einen vorerst unbekannten Täter wegen des begründeten Verdachts auf Diebstahl von Munition und Schusswaffen ermittelt wird.

Am 9. November hielt die slowenische Armee ein Manöver auf dem Veszprém-Gyulafirátóter Teil des Schießplatzes von Várpalota ab. Eine 64 Millimeter Panzerabwehrgranate konnten die Soldaten wegen eines Defekts nicht abfeuern. Attila Lakatos, der Pressebeauftragte der ungarischen Landstreitkräfte, teilte auf Nachfrage mit, dass die Waffe ein fabrikmäßig montiertes Kampfmittel für den einmaligen Einsatz ist. Die nicht losgegangenen Granaten sind nicht mehr für Kampfzwecke zu nutzen, das heißt, sie sind nicht als Waffe zu gebrauchen – erfuhr man von Lakatos Attila -, doch wegen der Granatenmunition sind sie explosionsgefährlich. Zwei defekte Waffen ließen die slowenischen Soldaten am 9. November auf dem Schießplatz zurück, sie markierten sie vorschriftsmäßig, zäunten sie ein und benachrichtigten die Zuständigen der ungarischen Armee. Die Feuerwerker der Armee beabsichtigten die Waffen einige Tage später unschädlich zu machen, doch sie fanden nur noch eine Granate an der angegebenen Stelle.

Attila Lakatos teilte auf Nachfrage mit, dass die Feuerwerker nach der gültigen Vorschrift vorgingen, auf dem als abgesperrtes militärisches Gebiet geltenden Várpalotaer Schießplatz müssen die markierten, auf ihre Entschärfung wartenden Explosivstoffe nicht bewacht werden. András Havril, der Chef des Generalstabs, ordnete im Zusammenhang damit am 14. November eine Untersuchung an, bei der das Ziel nicht nur die Feststellung der Verantwortlichkeit ist, sondern auch ermittelt werden soll, ob nicht aus diesem Fall lehren zu ziehen und die Vorschriften zu verschärfen sind.