Mit zwei Windkraftwerken wird der Kohlendioxidausstoß gesenkt
Gyula Krúdy schrieb in seinem Werk „Eisiger Wind im Bakony“ schon darüber, dass der Bakony eine der windigsten Gegenden des Landes ist. Wenn irgendwo, dann müssen hier die Windkraftwerke gebaut werden. Die allerneuesten wurden dort vor einigen Wochen übergeben.
Das Windkraftwerk von Szápár befindet sich inmitten des Bakony. Bei der Auswahl des Standortes wurde eine Stelle gesucht, die daneben, dass sie gute Windverhältnisse bietet, auch aus Umweltschutz- und Naturschutzgesichtspunkten geeignet ist. So ein Platz ist Szápár. Das Ende August vergangenen Jahres übergebene Vestas-Windrad mit einer Leistung von 2 Megawatt war das erste Hochleistungswindkraftwerk in Ungarn. Die Investition wurde mit 120 Millionen Forint von dem im Rahmen des Nationalen Entwicklungsplans ausgeschriebenen Umweltschutz- und Infrastruktur-Operativprogramm unterstützt. Der Bau von Windkraftwerken wurde seitdem fortgesetzt – informierte Miklós Csákány, der Leiter der investierenden Precíz Építoipari és Kereskedelmi Kft. -, und so wurden in der Nähe der Gemeinde Csetény unlängst zwei weitere Windkraftwerke übergeben.
Auch die Windkraftwerke von Csetény erzeugen eine Leistung von 2 Megawatt und haben einen Rotorendurchmesser von 90 Metern. Der Unterschied liegt darin, dass der Turm in Szápár 80 Meter hoch ist und der in Csetényi 105 Meter in die Höhe ragt. Die Länge der Schaufeln des Windrades beträgt bei dem für die Anwendung zu Lande am besten geeigneten Turbinentyp 44 Meter, das Material besteht aus glasfaserverstärktem Epoxyd. Zum Einschalten der Windräder ist eine Windgeschwindigkeit von mindestens 3,5 m/s nötig und sie können bis 25 m/s betrieben werden, das heißt Strom erzeugen. Zur Betreibung von Windkraftwerken ist kein weiteres Personal erforderlich, da von den Maschinen die Meldungen über das Fernüberwachungssystem von Vestas gesendet werden und sobald ein Defekt eintritt, das Wartungsteam an den entsprechenden Ort geschickt wird.
Die Betreibungsgenehmigung für die Windkraftwerke wurde bis zum 31. Dezember 2031 erteilt, die Lebensdauer kann durch eine gründliche Rekonstruktion verlängert werden. Jedes der Windkraftwerke gibt jährlich 4378 MWh Energie an das Netz ab. Wenn diese Energiemenge auf dem ungarischen Markt auch verschwindend gering ist, kann dank der Betreibung der zwei Windkraftwerke der jährliche Ausstoß an Kohlendioxid dadurch doch um insgesamt 31 Tonnen gesenkt werden.
Der Investor nahm im Jahre 2003 den Kontakt zur kommunalen Selbstverwaltung auf. 2004 wurde die Genehmigungsdokumentation angefertigt und Anfang 2006 wurde die Baugenehmigung erteilt sowie mit der Vorbereitung der Errichtung begonnen. Nach den drei Wochen dauernden Fundamentierungsarbeiten stellte das dänische Unternehmen die Türme in zwei Tagen auf. Beide Türme wurden im Oktober 2006 in Betrieb genommen.
Die zwei jetzt übergebenen Türme kosteten rund anderthalb Milliarden Forint. (Ein Windkraftwerk in Csetény erhielt auch eine Förderung durch das Umweltschutz- und Infrastruktur-Operativprogramm, die aus Unions- und Mitteln des Zentralhaushalts stammt und deren Summe 119.867.600 Forint beträgt.) Dank der Fördermittel wurde ermöglicht, dass die Investition 2007 mit dem Bau des vierten Windkraftwerks abgeschlossen werden kann.
Sowohl die Europäische Union als auch Ungarn setzten sich die Steigerung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Verringerung des Energieimports zum Ziel. Als Teil davon müssen bis 2010 der Anteil der erneuerbaren Energien in der Union auf 12 Prozent gesteigert werden. Ungarn erhöht die aus erneuerbaren Energieträgern stammende Elektrizitätserzeugung bis 2020 auf 3,6 Prozent. Die Nutzung der Windenergie ist aus ökologischer Sicht von herausragender Bedeutung, da die Windturbinen keine Treibhausgase und Schadstoffe erzeugen und die Verwendung fester und flüssiger Energieträger ablösen. Zur Errichtung von Windkraftwerken sind in Ungarn einzelne Gebiete des Bakony und der Kleinen Tiefebene am besten geeignet. In diesem Jahr wurden 8 Windkraftwerke des Typs Vestas in Ungarn gebaut, derzeit läuft die Vorbereitung der Errichtung von weiteren 27 Windkraftwerken.