Die Forderung nach Neuwahlen werden in Ungarn immer stärker. An diesem Sonntag haben mehr als 100 Bürgerbewegungen zu einer friedlichen Großdemonstration am Heldenplatz in Budapest aufgerufen, berichtet der private Fernsehsender hírTV. Wie ein Sprecher der Budapester Polizei mitteilte, wird es dieses Mal im Gegensatz zu früheren Demonstrationen keine Kordons, Wasserwerfer und Sturmeinheiten der Polizei geben. Für Ordnung sollen in erster Linie die Organisatoren des Aufmarsches sorgen. Die Veranstalter rechnen mit rund 100 000 Teilnehmern an.
Immer mehr Menschen treten für Neuwahlen zum Parlament ein, nachdem der sozialistische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány am 21. März seinen Rücktritt angekündigt hatte. Mit seinem Schritt wollte er jedoch über ein konstruktives Misstrauensvotum dafür sorgen, dass auf Initiative seiner Partei eine neue Regierung gebildet wird. Seine Partei sollte damit die Chance bekommen, vor regulären Neuwahlen im Frühjahr kommenden Jahres vielleicht noch aus dem Stimmungstief herauszukommen. Nach Ostern soll der Parteilose Gordon Bajnai für die Sozialisten mit den Stimmen der Freien Demokraten zum Regierungschef gewählt werden.