Ungarns Parlamentspräsidentin Katalin Szili von der sozialistischen Partei hat bei der Büergermeisterwahl im Komitatszentrum Pécs am Sonntag eine schwere Niederlage einstecken müssen. Der Kandidat vom Wahlbündnis der bürgerlichen Partei Fidesz und den Christdemokraten, Zsolt Páva, brachte es auf 36 570 Stimmen, während für Szili nur 18 981 votierten. Damit kann Páva zum zweiten Mal im Bürgermeistersessel Platz nehmen, nachdem er bereits zwischen 1994 und 1998 das Amt ausübte. Neuwahlen waren nach dem Tod von Bürgermeister Péter Tasnádi Ende Januar dieses Jahres notwendig geworden.
Deren überwältigende Sieg des Fidesz-Politikers Páva wird allgemein im Land als ein Signal für die weitere Auseinandersetzung mit der Sozialistischen Partei gewertet. Da auch Meinungsumfragen seit langem eine Fidesz-Mehrheit bei etwa zwei Dritteln sehen, wächst der öffentliche Druck zur Ausschreibung von Neuwahlen des Parlaments. Derzeit wird das Land von einer Regierung unter dem parteilosen Ministerpräsidenten Gordon Bajnai geführt. Sein Vorgänger Ferenc Gyurcsány war Ende März als Regierungs- und als Parteichef zurückgetreten.