Ostsachsen: Corona-Patienten werden «verstärkt» verlegt

In manchen Kliniken in Sachsen müssen Patienten verlegt werden, weil es keine Aufnahmekapazitäten mehr für Corona-Patienten gibt. Derzeit seien es Einzelfälle, doch Fälle in den kommenden Tagen könnte die Zahl zunehmen.

Nach den Triage-Äußerungen eines Ärztlichen Direktors einer Klinik in Zittau berichtet die Krankenhausleitstelle Ostsachsen, dass in den vergangenen Tagen «verstärkt» Patienten aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz in entferntere Krankenhäuser verlegt werden mussten.

Diese Transporte nach Dresden und Leipzig gebe es immer dann, wenn regionale Krankenhäuser keine Aufnahmekapazitäten für Corona-Patienten mehr hätten, erklärte der Chef der Leitstelle, Christian Kleber, am in Dresden. Die Leitstelle steuert die Kapazitäten in Ostsachsen.

Noch habe es sich um Einzelfälle gehandelt. Es sei aber davon auszugehen, dass die Zahl der Fälle in den kommenden Tagen zunehmen werde. Ostsachsen mit den Kreisen Bautzen und Görlitz ist einer der Corona-Hotspots in Deutschland. Konkrete Angaben zur Situation in Zittau machte Kleber nicht.

Der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums, Mathias Mengel, hatte Berichten zufolge am Dienstagabend in einem Online-Forum von Triage gesprochen. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Dem Nachrichtenportal t-online erklärte Mengel: «Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht.»

Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlege. «Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf.» Die Entscheidung könne auch bedeuten, dass es für einen nicht verlegungsfähigen Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe. Das Oberlausitzer Bergland-Klinikum bestätigte die Ausführungen Mengels zunächst nicht.

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