Starstürmer Robert Lewandowski ist nach seinem Superjahr 2020 mit Triplesieger FC Bayern zum Weltfußballer gewählt worden.
Der 32 Jahre alte Pole setzte sich bei Abstimmung des Weltverbandes FIFA gegen die Abogewinner Lionel Messi vom FC Barcelona und Cristiano Ronaldo von Juventus Turin durch. Der Münchner Hansi Flick verpasste dagegen die Kür zum weltbesten Trainer – ausgezeichnet wurde bei der digitalen Gala Liverpools Meistercoach Jürgen Klopp. Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer wurde als bester Torwart des Jahres geehrt.
Die Bayern hatten 2020 die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal sowie den Titel in der Champions League gewonnen. Lewandowski wurde in allen drei Wettbewerben Torschützenkönig. Außerdem triumphierte der deutsche Rekordmeister im nationalen und europäischen Supercup. Mit seinen Glanzleistungen sorgte Lewandowski für eine Premiere: Erstmals gewann ein Bundesliga-Profi die prestigeträchtige FIFA-Wahl zum Weltfußballer.
Bei der Abstimmung waren zu gleichen Teilen die Stimmen der Nationaltrainer und Kapitäne der Auswahlmannschaften der FIFA-Mitgliedsverbände sowie von ausgewählten Journalisten und Fans weltweit ausschlaggebend. Bis zum 9. Dezember konnte gewählt werden. Einziger deutscher Titelträger bleibt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus aus dem Premierenjahr 1991, der damals für Inter Mailand spielte.
Klopp gewann den Trainertitel zum zweiten Mal nacheinander. Nach dem Triumph in der Champions League 2019 hatte er die Reds in der vergangenen Saison zur ersten englischen Meisterschaft seit 30 Jahren geführt. «Wir haben nicht 30 Jahre lang geträumt, aber schon für ein paar. Dass es im Sommer geklappt hat, war absolut außergewöhnlich», sagte der frühere Bundesliga-Coach schick gekleidet im dunklen Anzug und ergänzte mit Blick auf die Corona-Krise: «Wir alle hatten ein sehr spezielles Jahr – unglücklicherweise nicht in einer positiven Art und Weise.»
Die FIFA kürt seit 2010 den Welttrainer des Jahres. Dabei konnten sich vor Klopp im Vorjahr bereits Jupp Heynckes (2013) und der damalige Weltmeistertrainer Joachim Löw (2014) durchsetzen. Als beste Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman ausgezeichnet, die zuletzt das Nationalteam der Fußballerinnen ihres Landes coachte und inzwischen für England tätig ist.
Neuer wurde im schwarzen Anzug mit Rollkragenpullover zugeschaltet und lächelte in die Kamera. «Es ist eines der besten Jahre meiner Karriere, es ist großartig, was wir erreicht haben», sagte der Weltmeister von 2014. Er gewann die 2017 eingeführte Auszeichnung erstmals und ergänzte mit Blick auf das Finalturnier der Königsklasse in Portugal: «Besonders was wir in Lissabon geschafft haben.»
Zur Weltfußballerin des Jahres wurde die Engländerin Lucy Bronze gewählt, die mit Olympique Lyon die Champions League gewonnen hatte. Eine deutsche Nationalspielerin hatte es nicht unter die Top-Drei geschafft. In die Weltelf der FIFA schafften es in Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Thiago (jetzt FC Liverpool) und Lewandowski vier Triple-Bayern. Das schönste Tor des Jahres erzielte der frühere Leverkusener Heung-Min Son mit seinem Sololauf für Tottenham Hotspur gegen den FC Burnley am 7. Dezember 2019.
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