Mit einer eindrucksvollen Vorstellung im Bundesliga-Topspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen hat Handball-Meister THW Kiel ein starkes Signal im Titelkampf gesetzt.
Der deutsche Rekord-Champion deklassierte die Mannheimer mit 32:23 (15:11) und schob sich in der Tabelle mit 22:2 Zählern auf Platz zwei hinter Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt (23:3). Die Löwen haben sich mit nunmehr 21:7 Punkten dagegen vorerst aus dem Meisterrennen verabschiedet.
«Wir wollten unbedingt gewinnen und haben alles reingeworfen», sagte THW-Kreisläufer Patrick Wiencek beim Pay-TV-Sender Sky. Löwen-Coach Martin Schwalb räumte nach der Partie ein: «Wir haben zu viele Fehler gemacht und verdient verloren. Man muss neidlos anerkennen: Das war ein Statement von Weltklasse-Akteuren.»
Die Kieler waren mit großen personellen Problemen in die Partie gegangen. Nach der Corona-Quarantäne meldete sich von den zuvor Erkrankten nur Domagoj Duvnjak wieder zurück. Der Kroate kam erst Mitte der zweiten Hälfte zum Einsatz. Abwehrspezialist Pavel Horak fiel ebenso aus wie Linksaußen Magnus Landin.
Da auf dem linken Flügel auch Rune Dahmke mit Knieproblemen passen musste, ruhte die Verantwortung auf Malte Voigt, der sonst für den THW-Kooperationspartner TSV Altenholz in der 3. Liga aktiv ist. Und der 27-Jährige setzte mit seinem Wurf über den Kopf vom Löwen-Keeper Andreas Palicka zum 4:2 (8.) ein erstes Ausrufezeichen. Am Ende hatte Voigt sieben Treffer aus zehn Versuchen auf seinem Konto.
Die Löwen kamen dagegen etwas schlechter in die Partie. Nach den ersten drei Treffern durch Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer, der mit insgesamt sieben Toren bester Gäste-Schütze war, trug sich in Niclas Kirkelökke erst in der zwölften Minute beim 4:6 ein zweiter Mannheimer in die Torschützenliste ein. Zudem war Löwen-Spielmacher Andy Schmid kein Faktor. Der Schweizer brachte vor der Pause keinen Wurf auf das Kieler Tor. «Die letzten 20 Minuten waren eine Lehrstunde des THW», sagte Schmid nach dem Abpfiiff. «Da sind wir komplett eingebrochen.»
Für die «Zebras» war es das letzte Bundesligaspiel des Jahres. Anfang kommender Woche tritt der THW beim Champions-League-Finalturnier der Saison 2019/20 in Köln an und trifft im Halbfinale zunächst auf den ungarischen Rekordmeister Telekom Veszprem. Die Löwen haben am 27. Dezember noch die Liga-Partie gegen Aufsteiger HSC 2000 Coburg auf dem Terminkalender.
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